Weniger Investitionen: Wachstum 2016 zurückgegangen

Foto: Steve Buissinne, Pixabay / CC0 Public Domain

Die Wirtschaft ist in Tschechien im vergangenen Jahr deutlich geringer gewachsen als noch 2015. Dies geht aus den Zahlen hervor, die das Statistikamt am Dienstag veröffentlicht hat. Demnach stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,3 Prozent. Im vorvergangenen Jahr waren noch 4,6 Prozent zu Buche gestanden.

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Zugpferde der tschechischen Wirtschaft waren 2016 die ausgabefreudigen Privathaushalte und der Außenhandel, davon profitierte vor allem das verarbeitende Gewerbe. Eine Ausnahme habe aber das Bauwesen dargestellt, seine Produktivität habe deutlich geringer gelegen als im Jahr 2015, schreibt das Statistikamt.

Wirtschaftsanalytiker sehen unter anderem die geringeren Investitionen als Ursache für das halb so starke Wachstum. Dazu komme die hohe Vergleichsbasis aus dem Jahr 2015, betonte Monika Junicke, Ökonomin der tschechischen Raiffeisenbank.

In der zweiten Jahreshälfte 2016 bremste das Wachstumstempo immer stärker runter. Während das BIP im dritten Quartal des Jahres noch 1,9 Prozent zulegte, waren es im vierten Quartal nur noch 1,3 Prozent. „Die tschechische Wirtschaft hat sich zum Jahresende nicht mehr von der sommerlichen Schwäche erholt“, kommentierte UniCredit-Bank-Chefökonom Pavel Sobíšek die Zahlen. „Das Wachstum im vierten Quartal ist daher deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben.“

Für dieses Jahr prognostizieren die Analytiker eine ähnliche Konjunkturentwicklung wie 2016. Laut Petr Dufek von der Bank ČSOB bleibe aber ein gewisses Risiko bestehen. Die Frage sei, ob die Investitionen wieder zulegen werden und wie schnell die Löhne wachsen.

Autor: Till Janzer
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