Obsternte im vergangenen Jahr wegen Frühlingsfrösten gesunken

Foto: nousku via Foter.com / CC BY-NC

Im vergangenen Jahr wurde in Tschechien 20 Prozent weniger Obst geerntet. Der Grund waren die Frühjahrsfröste in Südmähren. Ein historisches Minimum erreichte die Ernte von Aprikosen und Pfirsichen.

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Die Obsternte ist 2015 auf 150.000 Tonnen gesunken. Dies teilte der Vorsitzende des Tschechischen Obstbauernverbandes, Martin Ludvík, am Dienstag während der Obstbauerntage im ostböhmischen Hradec Králové / Königgrätz mit. Überdurchschnittlich sei nur die Kirschernte gewesen, so Ludvík. Die Gesamtverluste wurden durch die Fröste verursacht. Beziffert werden sie von den Obstbauern auf fast 400 Millionen Kronen (14,8 Millionen Euro). Das Regierungskabinett will die Landwirte nun mit 133 Millionen Kronen (4,9 Millionen Kronen) entschädigen.

Die Apfelernte sank im vergangenen Jahr um 19 Prozent: von 155.640 Tonnen im Jahre 2015 auf 126.434 Tonnen im vergangenen Jahr. Durch die schlechte Ernte sind auch Apfelvorräte der Obstbauern viel kleiner: Zum 1. Januar fanden sich im Vergleich zum Vorjahr 31 Prozent weniger Früchte in den Lagern. Ludvík zufolge war der Absatz von Äpfeln in dieser Handelssaison besser als zuvor. Dazu trugen auch niedrigere Preise der Äpfel bei.

Foto: Eva Dvořáková,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Die Aprikosenernte sank 2016 auf nur 662 Tonnen und die Pfirsichernte auf 268 Tonnen. Im Vergleich mit 2015 war es um 70 beziehungswese 79 Prozent weniger. Ludvík sagte, dass bei den Pfirsichen auch eine Rolle gespielt habe, dass sie für die Obstbauern keine perspektivenreiche Obstsorte darstellen. In den letzten vier Jahren wurde fast die Hälfte der Pfirsichgärten gefällt.

Die Ernte von Sauerkirschen, Johannisbeeren, Pflaumen, Birnen und Stachelbeeren ist im vergangenen Jahr um elf bis 38 Prozent gesunken. Die Kirschen waren die einzige Obstsorte, bei deren Ernte ein Anstieg um 17 Prozent verzeichnet wurde.

Die Obsternte in Tschechien hat keinen direkten Einfluss auf die Verbraucherpreise. Die Obstpreise richten sich laut Ludvík nach den Preisen auf dem europäischen Markt.