Metallgewerkschaft und Personalagenturen wollen gegen Schwarzarbeit kämpfen

Foto: Europäische Kommission

Die tschechische Metallgewerkschaft Kovo und der Verband der Personalagenturen (APPS) haben eine Zusammenarbeit vereinbart im Kampf gegen Schwarzarbeit. Dazu schlossen beide Interessensverbände am Dienstag in Prag einen Rahmenvertrag. In dem Vertrag verpflichten sich die dem Verband der Personalagenturen angeschlossenen Zeitarbeitsfirmen, Mindeststandards einzuhalten. Laut der Metallgewerkschaft handelt es sich um eine bahnbrechende Vereinbarung in Tschechien.

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Wie der Kovo-Vorsitzende Josef Středula bei der Pressekonferenz beider Interessensverbände sagte, hätten einige Zeitarbeitsfirmen in Tschechien ausländischen Beschäftigten zum Beispiel die Pässe abgenommen, sie erpresst und zu „modernen Sklaven“ gemacht. Gegen diese „schwarzen Schafe“ der Branche wolle man nun gemeinsam angehen, so Středula.

Der APPS vertritt rund die Hälfte der insgesamt 1500 in Tschechien zugelassenen Personalagenturen und Zeitarbeitsfirmen. Man habe dieselben Ziele wie die Gewerkschaften, sagte Verbandspräsidentin Jaroslava Rezlerová. Das bedeute die Einhaltung von Gesetzen und arbeitsrechtlichen Vorschriften sowie die Schaffung gleicher Bedingungen für die vermittelten Arbeitnehmer.

Josef Středula  (Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Auch Středula betonte, dass Arbeitskräfte, die für Zeitarbeit vermittelt würden, genauso gute Bedingungen erhalten sollten wie ihre Kollegen in klassischen Arbeitsverhältnissen. Die Metallgewerkschaft will noch diese Woche den tschechischen Premier Bohuslav Sobotka über den Abschluss des Rahmenvertrages informieren.

Autor: Till Janzer
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