Riesenmarionetten in Pilsen – Puppentheaterfestival beginnt

Foto: ČTK

Außergewöhnlichen Passanten kann man an diesem Wochenende in Plzeň / Pilsen begegnen. Acht Riesenmarionetten in einer Größe von bis zu 20 Metern sind dort im Rahmen des Projekts „Pilsen – Kulturhauptstadt Europas 2015“ auf den Straßen unterwegs. Sie gehören zur Vorstellung des spanischen Ensembles Carres de Foc und eröffnen das 31. Puppentheaterfestival „Skupas Pilsen“.

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In Pilsen beginnt an diesem Freitag das Puppentheaterfestival „Skupas Pilsen“. In der westböhmischen Stadt hatte Professor Josef Skupa 1930 das erste professionelle Marionettentheater hierzulande gegründet. Das Festival reflektiert alle zwei Jahre das aktuelle Geschehen auf Tschechiens Puppenbühnen. In diesem Jahr öffnet es sich auch der Welt – Ensembles unter anderem aus Frankreich, Finnland und Vietnam stellen sich in Pilsen vor.

Für die Eröffnung sorgt das spanische Ensemble Carres de Foc mit seinen riesigen Marionetten und der Vorstellung La Niña. Acht Marionetten und etwa hundert Schauspieler und Artisten sind daran beteiligt. Der Regisseur Adam Renč hat das Stück direkt für die Kulturhauptstadt geschrieben und einstudiert:

Adam Renč  (Foto: ČTK)
„Die zentrale Marionette ist ein acht Meter hohes Mädchen. Die Geschichte wird teilweise aus ihrer Perspektive erzählt. Andererseits ist die Marionette wirklich so groß, dass sie nicht so einfach durch die Stadt gehen kann. Die Figur des Mädchens wird daher von mehreren Schauspielerinnen, Akrobatinnen und Tänzerinnen verkörpert. Einen Höhepunkt erreicht die Vorstellung im Raum des Pilsner Depo 2015, wo die Marionette selbst auftreten kann.“

Das erste Mal in der Geschichte des spanischen Ensembles werden alle acht Riesenmarionetten gleichzeitig präsentiert. In der Tschechischen Republik ist es für sie überhaupt die Premiere.

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„Am wichtigsten war für uns, die Puppen zu präsentieren. Sie sind für das hiesige Publikum wirklich etwas Einzigartiges. Andererseits können die Marionetten nur beschränkt eingesetzt werden. Sie sind vor allem zum Marschieren durch die Stadt, weniger für Schauspielaktionen bestimmt. Sie brauchen gewisse Helfer, Beschützer beziehungsweise Dolmetscher, die das übermitteln, was die Puppen darstellen sollen.“

Die Geschichte des Stücks ist mit Pilsen eng verbunden:

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„Sie erzählt von einem Mädchen aus Pilsen: Eliška belebt in ihrer Phantasie Splitter ihrer Kenntnisse über die Geschichte der Stadt. Wir haben auch einige humorvolle Elemente eingefügt, damit das Stück nicht allzu didaktisch wirkt. Die Botschaft unserer Vorstellung lautet: Man sollte nicht vergessen, wie wichtig die Träume sind, denn dank der Träume und des Strebens nach Unmöglichem entwickelt sich die Menschheit weiter.“

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Die Marionetten werden von Freitag bis Sonntag in den Straßen ausgestellt, am Abend erwachen sie zum Leben und verwandeln das historische Zentrum von Pilsen in eine Theaterbühne.

Das Festival „Skupas Pislen“ geht noch bis zum 7. September.