Norwegisches Talent singt in Mozart-Oper in Prag

Bror Magnus Tødenes (Foto: Martina Schneibergová)

Der junge norwegische Tenor Bror Magnus Tødenes singt die Titelrolle in der konzertanten Aufführung von Mozarts Oper „La clemenza di Tito“ in Prag.

Bror Magnus Tødenes  (Foto: Martina Schneibergová)
1791 erlebte die Oper in Prag die Premiere: „La clemenza di Tito“ von Mozart. Der Komponist hatte sie anlässlich der Krönung von Leopold II. zum böhmischen König verfasst. Diesen Donnerstag und Freitag wird das Stück im selben Theater wie damals jeweils in internationaler Besetzung aufgeführt. Die Titelrolle singt der junge talentierte norwegische Tenor Bror Magnus Tødenes.

Der renommierte französische Dirigent Marc Minkowski führt Mozarts Krönungsoper zusammen mit dem Orchester und dem Chor des Prager Nationaltheaters auf. Die Solisten hat der ehemalige künstlerische Leiter der Mozartwoche Salzburg selbst ausgesucht. Die Rolle des Tito singt der norwegische Tenor Bror Magnus Tødenes, der auch schon in Wien oder in Salzburg zu sehen und zu hören war. Der Tenor ist Jahrgang 1993 und gilt als einer der talentiertesten Künstler nicht nur in Skandinavien. Wie Tødenes erzählt, spielte er Klavier und Gitarre und wollte eigentlich eher Gitarrist werden. Gesang wählte er als zweites Fach. Ausschlaggebend für seine Karriere als Tenor wurde dann sein Erfolg beim internationalen Renata-Tebaldi-Wettbewerb vor drei Jahren.

Marc Minkowski  (Foto: Yuyu,  CC BY-SA 3.0)
„Ich war gut vorbereitet, aber mir war unangenehm, mit den anderen Sängern meine Kräfte zu messen. Denn ich fand, Musik sei doch kein Wetteifern. Deswegen dachte ich, es werde mein erster und letzter Wettbewerb. Ich war so nervös wie nie zuvor.“

Tødenes gewann den ersten Preis und wurde für die Wiener Staatsoper entdeckt.

„Der erste Dirigent, mit dem ich in Wien zusammengearbeitet habe, war gerade Marc Minkowski. Ich sprang damals für einen erkrankten Tenor in Glucks Oper ,Armide‘ ein, dort sang ich den dänischen Ritter. Es war eine sehr anspruchsvolle Rolle in französischer Sprache. Ich habe dabei viel gelernt.“

In Wien arbeitete der junge Sänger nicht nur mit namhaften Dirigenten zusammen, sondern begegnete auch mehreren Opernstars.

„Ich habe beispielsweise Anna Netrebko in Wien getroffen, als ich in Verdis ‚Il Trovatore‘ sang. Ich habe sie jedoch schon zuvor erlebt, als ich an einem Programm für junge Künstler bei den Salzburger Festspielen teilnahm. Eigentlich sind fast alle Sängerinnen und Sänger, die in Wien singen, renommiert. Den tschechischen Bariton Adam Plachetka habe ich in Wien als Don Giovanni gehört. Er ist ein super Kollege.“

Bror Magnus Tødenes  (Foto: YouTube Kanal NRK)
Bror Magnus Tødenes ist ein lyrischer Tenor. Auch mit tschechischer Musik hat er schon Erfahrungen gemacht, so trat er in Janáčeks „Katja Kabanowa“ auf. Er könne sich vorstellen, auch einmal in Antonín Dvořáks „Rusalka“ zu singen, sagt er.

„Die Rolle des Prinzen in ‚Rusalka‘ wäre vielleicht auch eine Möglichkeit für mich. Ich habe die Rolle noch nie einstudiert, aber die Oper habe ich gehört. Es ist herrliche Musik.“

In Tschechien ist der Künstler zum ersten Mal. Viel Zeit verbringt er bei den Proben im Theater, einen Stadtbummel habe er aber auch schon unternommen, erzählt Tødenes:

Prager Ständetheater  (Foto: Khalil Baalbaki,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
„Ich bin ein paar Stunden durch die Stadt spaziert. Prag ist unglaublich schön: die Karlsbrücke, der Blick auf die Burg, alle diese historischen farbenreichen Gebäude.“

Mozarts „La clemenza di Tito“ ist für Bror Magnus Tødenes eine neue Herausforderung:

„Ich singe diese Rolle zum ersten Mal. Ich habe mich etwa einen Monat lang mit dem Stoff beschäftigt. Dann gab es einige Proben mit dem Klavier, aber es ist immer spannend und inspirierend, wenn man dann das Orchester hört. Ich bin überzeugt, dass es eine sehr flotte Aufführung sein wird.“

Die konzertante Aufführung von Mozarts La clemenza die Tito findet im Prager Ständetheater statt, und zwar am 10. und 11. Mai jeweils um 19 Uhr. Mehr erfahren Sie unter www.narodni-divadlo.cz.