Kampf dem Plastikgeschirr

Foto: meineresterampe, Pixabay / CC0
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Umweltminister Brabec setzt auf freiwillige Selbstverpflichtungen von Dienstleistern und Gastronomen.

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Schnell noch einen „Coffee to go“ – und schon wieder hat man eine kleine Umweltsünde begangen. Denn die Papier-Plastik-Kombinationen der Kaffeebecher lassen sich in Tschechien gar nicht recyceln. Insgesamt werden hierzulande rund 20.000 Tonnen Plastikgeschirr und Plastikbesteck verbraucht. Viel zu viel, findet der geschäftsführende Umweltminister Richard Brabec (Partei Ano). Und vor allem auch vermeidbar. Brabec setzt nun darauf, dass Unternehmen sogenannte Selbstverpflichtungen eingehen. Dafür will der Minister mit großen Firmen entsprechende Verträge abschließen:

„Durch die freiwilligen Übereinkommen wollen wir mit in Tschechien ansässigen Firmen vereinbaren, dass sie den Plastikverbrauch in absoluten Zahlen senken. Dies lässt sich zum Beispiel dadurch erreichen, dass bestimmte Plastikprodukte völlig aus dem Angebot gestrichen oder durch Alternativen aus Papier ersetzt werden.“

Foto: John Loo,  CC BY 2.0
Konkret geht es zum Beispiel um die Betreiber von Imbissständen, etwa in Einkaufszentren oder bei Festivals. Da bieten sich auch Pfandsysteme an. Gemeint sind jedoch ebenso Bus und Bahn. So hat das Umweltministerium den Beförderer Leo Express angesprochen.

„Wir werden gerne kooperieren, um den Verbrauch von Plastik in unseren Zügen und Reisebussen weiter zu reduzieren“, kündigte Firmensprecher Emil Sedlařik an.

Mitbewerber Regiojet wurde zum Beispiel bisher nicht kontaktiert. Das Beförderungsunternehmen verweist aber darauf, bereits jetzt keine Plastikbecher und kein Plastikgeschirr mehr zu verwenden.

Richard Brabec  (Foto: ČTK)
Selbstverpflichtungen sind umstritten in der Umweltpolitik. Nicht immer bringen sie den gewünschten Erfolg. Frankreich hat beispielsweise ein Verbot erlassen, demnach darf Einwegbesteck ab 2020 nur noch aus kompostierbarem Material sein. Bereits als Umweltminister der vorherigen Regierung hatte Richard Brabec jedoch betont, diesen Weg nicht gehen zu wollen. Außerdem sei in Frankreich die Benutzung von Geschirr und Besteck aus Plastik deutlich weiter verbreitet als in Tschechien, sagte Brabec im September 2016 in einem Interview. Die jetzige Kampagne hat im Übrigen auch eine eigene Webseite (www.dostbyloplastu.cz).