Festivalwettbewerb in Karlsbad: Tschechische Filme und Deutsche in Jury
Das 52. Internationale Filmfestival in Karlovy Vary: Am Freitag wurde es mit Glanz eröffnet. Seit Samstag werden insgesamt 170 Filme in den vollen Kinosälen der Kur-Stadt gezeigt. Im Publikum sitzen aber nicht nur begeisterte Cineasten, sondern auch die Jury-Mitgliedern, die zum Schluss die Preise verleihen in mehreren Kategorien werden.
„Im Hauptwettbewerb haben wir in diesem Jahr leider keinen Vertreter aus Deutschland. Dennoch ist die deutsche Schauspielerin und Drehbuchautorin Anna Brüggemann Mitglied der Hauptjury. Sie arbeitet seit Jahren mit ihrem Bruder, dem Regisseur Dietrich Brüggemann, zusammen. Sie haben unter anderem den Film ‚Heil‘ gemacht, der vor zwei Jahren im Wettbewerb beim Festival in Karlsbad aufgeführt wurde.“
Für den Wettbewerb haben die Veranstalter in diesem Jahr keinen deutschen Film gefunden, von dem sie sich so stark angesprochen fühlten, sagt Karel Och:„Genau. Wir suchen und recherchieren weiterhin sehr intensiv. Auch dank der Zusammenarbeit mit der Organisation German Films, die deutsche Filme im Ausland propagiert. In diesem Jahr haben wir dabei keinen passenden Film aus Deutschland gefunden. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns im kommenden Jahr nicht darum bemühen werden.“
Manche deutsche Streifen werden im Programm außerhalb des Wettbewerbs gezeigt. So zum Beispiel der neue Film von Fatih Akin „Aus dem Nichts“, der neue Film von Valeska Griesbach „Western“ und „Axolotl overkill“ von Helene Hegemann.
Die Tschechische Republik ist im Hauptwettbewerb durch das Werk Křižáček (ins Deutsche übersetzt etwa „Ein kleiner Kreuzfahrer“) von Václav Kadrnka vertreten. Karel Och:„Es ist ein mittelalterliches Roadmovie. Ein sehr kontemplativer, lyrischer und bildgewaltiger Streifen. Sein Regisseur Václav Kadrnka hat seinen letzten Film ‚Achtzig Briefe‘ bei der Berlinale präsentiert.“
Die zweite Empfehlung gilt für den Thriller ‚Pěstírna‘ (‚Plantage‘) von Andy Fehu. Er wurde als achtteilige Film-Serie bereits von dem Internet-TV-Sender Stream gezeigt und erlebt in Karlsbad als Ganzes seine Premiere. Außerdem macht der Programmleiter noch auf einen Film des Regisseurs Vít Klusák im Wettbewerb der Dokumentarfilme aufmerksam:
Der Film heiße ‚Život podle Daliborka‘ (auf Deutsch: ‚Das Leben nach dem kleinen Daibor‘) und sei ein Porträt eines kleinen tschechischen Neonazis. Er erwarte sehr kontroverse Reaktionen darauf, so Och.