Febiofest: Mit 25 immer noch jung

Fero Fenič (Foto: Martina Schneibergová)
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450 Vorstellungen stehen auf dem Programm der internationalen Filmschau Febiofest.

Fero Fenič  (Foto: Martina Schneibergová)
Mitte März wird in Prag das Febiofest eröffnet. Dabei werden in der tschechischen Hauptstadt insgesamt 160 Filme in 15 Sektionen gezeigt. Zudem wartet die 25. Auflage des Filmfestivals mit einigen Neuheiten auf.

Mit diesem typischen Jingle wird das Febiofest am 15. März eröffnet. Der Filmregisseur Fero Fenič hatte das Festival 1993 ins Leben gerufen. Damals habe er nicht geahnt, dass sich eine kleine Präsentation für Kino-Enthusiasten einmal in ein internationales Festival verwandeln könnte, sagte Festivalpräsident Fenič zum 25. Jahrgang:

„Beim ersten Jahrgang habe ich für meine Bekannten und meine Studenten von der Filmakademie, an der ich damals Dokumentarfilm unterrichtete, einige Filmvorführungen organisiert. Damals wurden mehrere Kinosäle geschlossen, es gab auch keine Programm-Kinos mehr. Die privaten TV-Sender boomten, die Zahl der Kinobesucher war gesunken. Ich hatte das Gefühl, dass die Kinematographie aus Tschechien sich auflöst. Das Echo auf die Filmvorführungen war aber so positiv, dass wir beim zweiten Jahrgang das Febiofest schon in großen Kinosälen veranstaltet haben.“

Kamil Spáčil  (Foto: Adam Kebrt,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Fero Fenič schätzt die Gesamtzahl der Besucher seines Festivals auf über eine Million. Sie sahen 4390 Filme aus 186 Ländern. Insgesamt 41 Persönlichkeiten aus der ganzen Welt sind zudem mit dem Festivalpreis „Kristián“ ausgezeichnet worden. Bei der 25. Auflage gibt es einige Neuigkeiten, so etwa Festivalpässe für die Zuschauer. Dazu Festivaldirektor Kamil Spáčil:

„Wir bieten diese Pässe für drei, fünf oder neun Festivaltage. Zudem gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm. Dieses findet an verschiedenen Orten Prags statt, so etwa im Cross Club, im Klub Radost oder im Kampa-Museum. Wir haben zudem eine Sektion mit dem Titel ,Industry‘ eingeführt, sie richtet sich an Filmproduzenten und Filmemacher. In ihrem Rahmen werden beispielsweise Diskussionen über den Filmvertrieb von Debütwerken oder eine Master-Class zum Thema ,Virtuelle Realität in den Medien‘ organisiert.“

Anna Kopecká  (Foto: Martina Schneibergová)
Bei Febiofest ist jedes Jahr auch die deutsche Kinematographie stark vertreten. Programmdirektorin Anna Kopecká:

„Deutsche Filme dürfen daher natürlich auch nicht in der Sektion ,Best of‘ fehlen. In dieser Sektion werden Streifen gezeigt, die seit 1993 bei den Zuschauern am meisten gepunktet haben. Wir zeigen darum Tom Tykwers ,Lola rennt‘. In der Sektion ,Masters‘ wird Volker Schlöndorffs ,Rückkehr nach Montauk‘ vorgestellt. Der Regisseur erhielt 2003 in Prag den Kristián-Preis. Beim Festival wird auch der österreichisch-deutsche Film ,Mademoiselle Paradis‘ gezeigt. Es war nicht einfach, ihn nach Prag zu bekommen, weil er inzwischen viele Erfolge bei weiteren internationalen Festivals feierte. Ich habe den Film bei der Viennale gesehen und gleich gewusst, dass er auch in Prag laufen muss. Von Tykwers Kameramann Frank Griebe zeigen wir den Dokumentarfilm ,Denk ich an Deutschland in der Nacht‘. Er beschreibt die Anfänge der Technoszene in Deutschland. Das ist nicht nur für Techno-Fans ein glänzender Film.“


Das Febiofest läuft vom 15. bis 23. März in Prag. Vorführungsorte sind die Multiplex-Kinos CineStar-Anděl und CineStar-Černý Most, im Kino Ponrepo und in einem Kinozelt auf dem Prager Wenzelsplatz. Der Vorverkauf beginnt am 8. März. Nach dem Prager Hauptteil werden die Festivalfilme in 16 weiteren Städten Tschechiens gezeigt.