Menschrechtler demonstrieren gegen Schweinefarm am Ort des früheren Roma-KZ Lety

Einige Menschenrechtsaktivisten aus Tschechien und Deutschland blockieren seit Dienstag die Zufahrt zur Schweinefarm im südböhmischen Lety. Das Landwirtschaftsunternehmen steht am Ort eines früheren Roma-KZ, in dem Lager waren im Zweiten Weltkrieg mehrere Hundert Angehörige der ethnischen Minderheit umgebracht worden. Die Menschenrechtler wollen mit ihrem Protest die Angehörigen der Opfer unterstützen. Diese drängen bereits seit Jahren darauf, dass die tschechische Regierung die Schweinefarm aufkauft und dann schließt, damit an dem Ort eine Gedenkstätte für den Roma-Holocaust entstehen kann. Auch die Uno hat sich bereits in diesem Sinn geäußert.

Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) hatte am Wochenende bei einem Gedenkakt in Lety diesen Plänen jedoch eine Absage erteilt. Besser als mehrere Millionen Kronen zum Kauf der Schweinefarm auszugeben sei das Geld in die Ausbildung von Roma zu investieren, sagte Sobotka.

Autor: Till Janzer