„Vor dem Mal, hinter dem Mal…“

Pikat (Foto: Şahzadə, CC BY-SA 3.0)

Alle Kinder verstecken sich – schovat se, und ein Kind muss sie suchen – hledat. Überall auf der Welt kennt und spielt man Verstecken – hrát si na schovávanou beziehungsweise na schovku.

Verstecken spieln - hrát si na schovávanou
Im Tschechischen sagt man manchmal auch hrát na pikanou. Denn das Verb, das die Rolle des suchenden Kindes bezeichnet, heißt pikat. Der Ursprung des Wortes ist nicht eindeutig bekannt, wahrscheinlich wird es aber vom Ausrufewort piky, piky abgeleitet. Es kann auch mit spiknout se zusammenhängen, also sich gegen jemanden verbünden. Beziehungsweise mit kout pikle– gegen jemanden Ränke schmieden. Nicht verwechseln darf man das Wort mit einem gleich klingelnden aber mit y geschriebenen Verb für büßen – pykat.

Zu Beginn des Spiels versammeln sich alle Teilnehmer an dem Mal – pikola. Das Kind, das sucht – pikat, hält sich die Augen zu und zählt dabei laut bis zu einer bestimmten Zahl hoch. In dieser Zeit sucht jedes Kind ein möglichst gutes Versteck – úkryt. Dann ruft der Suchende am Mal den Abzählreim: „Před pikolou, za pikolou nikdo nesmí stát, nebo nebudu hrát. Už jdu!“ Also etwa: „Vor dem Mal, hinter dem Mal darf niemand stehen, oder ich spiele nicht. Ich komme!“ Nun darf das Kind die Augen öffnen und beginnt, die anderen Kinder zu suchen. Wenn es ein Kind gefunden hat, muss es schauen, vor dem entdeckten Kind zurück zum Mal zu kommen und anzuschlagen – zapikat. Man schlägt zweimal an das Mal und ruft den Namen des Gefundenen aus. Zum Beispiel: deset, dvacet Martin– zehn, zwanzig Martin“. Als Strafe wird Martin der nächste Suchende. Auf Wiederhören! Na slyšenou!