Täglicher Nachrichtenüberblick

Fall Skripal: Tschechien erwägt, russische Diplomaten auszuweisen

Tschechien erwägt wegen des Vergiftungsfalls im britischen Salisbury, russische Diplomaten auszuweisen. Dies sagte der geschäftsführende Premier Andrej Babiš (Partei Ano) nach dem EU-Gipfel in Brüssel am Donnerstagabend. Er wolle jedoch zunächst am Montag mit Außenminister Martin Stropnický (Partei Ano) und weiteren Regierungsmitgliedern sprechen, so Babiš.

Großbritannien wirft Russland vor, hinter der Giftgasattacke gegen den ehemaligen Doppelagenten Sergei Skripal und seine Tochter Julia zu stehen. London hat daher 23 russische Diplomaten ausgewiesen. Beim EU-Gipfel hatten die Staats- und Regierungschefs laut Premier Babiš aber unterschiedliche Meinungen, ob sich ihre Länder diesem Schritt anschließen sollen.

Babiš informiert Zeman über geplante Ausweisung russischer Diplomaten

Der geschäftsführende Premier Andrej Babiš (Partei Ano) hat Staatspräsident Miloš Zeman über den Plan informiert, einige russische Diplomaten wegen Giftgasattacke in Salisbury auszuweisen. Das sagte der Premier am Freitag zum Abschluss des EU-Gipfels, der der Meinung der britischen Regierung eindeutig zustimmte, dass für die Attacke aller Wahrscheinlichkeit nach Russland verantwortlich ist.

Babiš sagte, er halte die Ausweisung russischer Diplomaten für einen Ausdruck der Unterstützung eines Verbündeten in der Nato und im Rahmen der EU.

Staatspräsident Zeman: Neue Regierung könnte bis Ende Mai stehen

Die neue tschechische Regierung könnte bis Ende Mai stehen, glaubt Staatspräsident Miloš Zeman. Die Koalitionsgespräche zwischen der Partei Ano und den Sozialdemokraten verliefen im Großen und Ganzen erfolgreich, sagte Zeman dem privaten Fernsehsender TV Barrandov. Bisher war der Staatschef von einem Termin Ende Juni ausgegangen.

Ano und Sozialdemokraten planen ein Minderheitskabinett mit Unterstützung der Kommunisten. Laut Zeman werden jedoch geplante parteiinterne Entscheidungen den Ausschlag geben. Die Sozialdemokraten wollen bei einem Sonderparteitag Anfang April und in einem Mitgliedervotum entscheiden lassen, die Kommunisten erwägen ebenfalls einen Parteitag zu der Frage.

Bei Explosion in Kralupy entzündeten sich Dämpfe brennbarer Flüssigkeit

Im Chemiewerk Unipetrol im mittelböhmischen Kralupy nad Vltavou haben sich der Feuerwehr zufolge am Donnerstag Dämpfe einer brennbaren Flüssigkeit entzündet und es kam zur Explosion. Dies teilte ein Feuerwehrsprecher am Freitag mit. Bei der Explosion sind sechs Menschen ums Leben gekommen. Zwei Arbeiter mit Verbrennungen am Körper wurden in Spezialkliniken eingeliefert. Fünf der Opfer sind rumänische Staatsbürger. Dies teilte das rumänische Außenministerium am Freitag mit.

Die staatliche Behörde für Arbeitsinspektion ist davon überzeugt, dass die Untersuchungen im Fall der Explosion in Kralupy binnen zwei bis drei Monate beendet werden. Für einen eventuellen Fehler kann die Inspektion eine Geldstrafe in Höhe von bis zu zwei Millionen Kronen (78000 Euro) auferlegen.

Mit sechs Toten ist die Explosion die schwerste Katastrophe in der tschechischen Chemieindustrie seit mehr als drei Jahrzehnten.

Britischer Tag auf der Prager Burg mit schottischer Militärmusik

Mit einem gemeinsamen Auftritt tschechischer und schottischer Militärmusikensembles wird am Freitag auf der Prager Burg ein sogenannter britischer Tag gestartet. Damit soll an die einhundertjährigen tschechisch-britischen Beziehungen erinnert werden. Am Veranstaltungsbeginn nehmen auch Verteidigungsministerin Karla Šlechtová (Partei Ano) und der britische Botschafter in Prag, Nick Archer, teil.

Die weiteren Programmpunkte des Festivals finden auf dem Kleinseitner Ring statt. Dort können die Besucher etwa Gerichte aus beiden Ländern verkosten oder selbst schottische und irische Tänze ausprobieren.

Handball: Jícha plant Abschiedsspiel in Pilsen

Der ehemalige tschechische Welthandballer Filip Jícha will sein allerletztes Spiel in seiner Heimatstadt Plzeň / Pilsen bestreiten. Er habe praktisch eine Weltauswahl dazu eingeladen, sagte der frühere Bundesligaspieler am Freitag gegenüber dem Tschechischen Rundfunk. Die Begegnung soll am 16. Juni im Pilsner Eisstadion stattfinden.

Jícha kehrt im Sommer zu seinem langjährigen Verein THW Kiel zurück und wird dort Co-Trainer. Vergangene Woche kündigte der 35-Jährige an, wohl schon 2019 Nachfolger des Kieler Chefcoachs Alfred Gislason zu werden.

Das Wetter am Samstag, 24. März

Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, im Osten des Landes heiter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 5 bis 9 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter erreichen die Temperaturen +1 Grad Celsius.