Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechische Nationalbank hebt Leitzins erneut an

Die tschechische Nationalbank hat zum zweiten Mal in diesem Jahr den Leitzins erhöht. Er werde von 0,25 auf 0,50 Prozent angehoben, teilte ein Sprecher am Donnerstag in Prag mit. Die Nationalbank reagierte damit auf die glänzende wirtschaftliche Entwicklung im Land. So verbesserten die Notenbanker ihre Prognose für dieses Jahr auf 4,5 Prozent Anstieg des Bruttoinlandsproduktes.

Im August hatten die Währungshüter erstmals seit der Finanzkrise den Leitzins wieder angehoben. Die extrem niedrigen Zinsen hatten in Tschechien wie auch andernorts das Ziel, die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen sowie private Haushalte zu fördern und damit die Konjunktur anzuschieben.

Kleine Parteien beschließen Zusammenarbeit auf Expertenebene

Die Christdemokraten, die Partei Top 09 und der Zusammenschluss von Bürgermeistern und Unabhängigen (Stan) wollen im Abgeordnetenhaus auf Expertenebene zusammenarbeiten. Darauf haben sie sich bei einem Treffen der Parteispitzen am Mittwochnachmittag geeinigt.

Es handle sich nicht um einen Zusammenschluss der Fraktionen und Parteien teilte der christdemokratische Vize-Parteichef Jan Bartošek mit. Jede Fraktion werde getrennt ihre Sitzungen abhalten, hieß es. Und die Fraktionen würden auch nicht gemeinsam abstimmen, so Stan-Fraktionschef Jan Farský.

Die Christdemokraten haben bei den Parlamentswahlen zehn Abgeordnetenmandate errungen. Die Partei Top 09 kam auf sieben Mandate, und die Bürgermeister und Unabhängigen besetzten sechs Sitze im zweihundertköpfigen Abgeordnetenhaus.

Marek Hilšer erfüllt Voraussetzungen für Präsidentschaftskandidatur

Der Arzt und Politaktivist Marek Hilšer hat seinen Aussagen nach genügend Unterstützung aus dem Senat, um für das Amt des tschechischen Staatspräsidenten zu kandidieren. Elf Senatoren würden ihn vorschlagen, sagte der 41-Jährige am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Marek Hilšer möchte die Unterschriften der elf Senatoren noch am Donnerstag dem Innenministerium vorlegen und sich so offiziell für die Präsidentenwahlen registriert lassen. Bisher haben sieben weitere Bewerber die Vorgaben zur Teilnahme an den Wahlen im Januar erfüllt. Der tschechische Staatspräsident wird seit 2013 direkt vom Volk gewählt.

Oberstaatsanwältin Bradáčová erneut mächtigste Frau Tschechiens

Die Prager Oberstaatsanwältin Lenka Bradáčová bleibt die einflussreichste Frau Tschechiens. Das geht aus einer Umfrage des tschechischen Forbes-Magazins hervor. Die Juristin steht zum fünften Mal in Folge an der Spitze des Ranking. Der Grund seien ihr Engagement und Mut bei der Aufdeckung des Filzes zwischen Politik und Wirtschaft, hieß es.

Auch bei den weiteren Frauen mit dem größten Einfluss kam es kaum zu Änderungen. Auf Bradáčová folgt die tschechische EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucherschutz und Gleichstellung, Věra Jourová (Ano). Auf den dritten Platz kommt die Finanzdirektorin der PPF-Gruppe, Kateřina Jirásková. Der einzige neue Name in der Top Ten ist die tschechische Botschafterin bei der Uno, Marie Chatardová, auf Platz vier.

Ausstellung in Prag erinnert an Masaryks Beitrag zur Entstehung Israels

Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) und der israelische Botschafter David Meron haben in Prag eine Ausstellung eröffnet, die die Verdienste des früheren tschechoslowakischen Präsidenten Tomáš Garrigue Masaryk und seines Sohnes Jan um die Entstehung Israels würdigt.

Meron erinnerte an den Besuch von Staatspräsident Masaryk in Palästina im Jahr 1927. Zaorálek sagte, dass sich viele Tschechen noch heute an die Waffenlieferungen an den neuen Staat Israel von 1948 erinnern würden. Es handelt sich um eine Wanderausstellung, die zunächst im tschechischen Außenministerium zu sehen ist.

Studie: Prag hat fünftbesten ÖPNV im weltweiten Vergleich

Prag hat im weltweiten Vergleich den fünftbesten öffentlichen Personennahverkehr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des britischen Centre for Economic and Business Research, die von der Unternehmensberatung Arcadis in Auftrag gegeben wurde. Eine noch bessere Platzierung verhinderten die häufigen Staus in der tschechischen Hauptstadt und die Umweltverschmutzung, wie das Nachrichtenportal idnes.cz berichtete.

Auf dem ersten Platz unter den gut 100 Städten landete Hongkong, gefolgt von Zürich und Paris. Wien kam knapp hinter Prag auf Rang sechs und Frankfurt auf den zehnten Platz. Punkten konnte die tschechische Hauptstadt besonders bei den Preisen für den öffentlichen Personennahverkehr. Auch deswegen gehört Prag zusammen mit Paris und Stockholm zu den Städten, in denen im Verhältnis am meisten Jahreskarten für Bus und Bahn verkauft werden.

Das Wetter am Freitag, 3. November

Am Freitag ist es in Tschechien zunächst meist stark bewölkt, vereinzelt sind Schauer möglich. Im Laufe des Tages lockern die Wolken auf, und von Westen her kommt die Sonne durch. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 9 bis 11 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden maximal 6 Grad Celsius erreicht.