Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechische EU-Parlamentarier kritisieren Polizeieinsatz in Katalonien

Tschechische Europa-Parlamentarier unterschiedlicher Couleur haben das Vorgehen der spanischen Polizei gegen Teilnehmer des Unabhängigkeitsreferendums in Katalonien kritisiert. Es sei unmöglich, mit Gummigeschossen auf Wähler zu schießen, sagte Stanislav Polčák (Stan) am Sonntag in einer Talkshow des Tschechischen Fernsehens. Dies erinnere eher an Russland denn an Spanien, so der konservative Politiker. Polčák, der Christdemokrat Pavel Svoboda und die Kommunistin Kateřina Konečná forderten daher die Europäische Kommission auf, das Vorgehen der spanischen Regierung zu verurteilen.

Das spanische Verfassungsgericht hatte das Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien für illegal erklärt. Die spanische Regierung versucht daher mit einem massiven Polizeiaufgebot die Abstimmung zu verhindern. Die katalonische Regionalregierung hat das Referendum dennoch organisiert. Bei Ausschreitungen von Wählern mit der Polizei sind bis zum frühen Sonntagnachmittag laut der katalonischen Regionalregierung bereits mehr als 300 Menschen verletzt worden.

Tschechien startet Kassenbon-Lotterie gegen Schattenwirtschaft

Im Kampf gegen Steuerhinterziehung und Schattenwirtschaft startet Tschechien eine Kassenzettel-Lotterie. Ab dem 1. Oktober können sich Kunden für die Auslosung mit einem Zahlencode (auf www.uctenkovka.cz) registrieren, den sie auf den Quittungen von Geschäften und Gaststätten finden. Als Hauptpreis der ersten Verlosung am 15. November locken eine Million Kronen (38.500 Euro). Zweiter Preis ist ein sportlicher Geländewagen.

Jährlich sollen umgerechnet 2,5 Millionen Euro an die Gewinner verteilt werden. Mit der Kassenbon-Lotterie will die Mitte-Links-Regierung gegen die weit verbreitete Schattenwirtschaft vorgehen. Die Kunden sollen erzogen werden, an der Kasse nach einem Beleg zu fragen.

Taxifahrer in Prag und Brünn protestieren am Montag gegen Uber

Die Taxifahrer in Prag und Brno / Brünn wollen am Montag mit einem Bummelstreik gegen den US-Konkurrenten Uber protestieren. Sie fordern ein härteres Vorgehen beider Städte gegen den privaten Online-Vermittlungsdienst zur Personenbeförderung.

In Prag ist geplant, dass Taxifahrer ab 10 Uhr die Zufahrtstraße zum Václav-Havel-Flughafen mit einer Fahrt im Schritttempo blockieren. Eine Sprecherin des Flughafens warnte daher vor Behinderungen. Am Sonntag gaben zudem die Brünner Taxifahrer bekannt, ihre Prager Kollegen zu unterstützen. Sie wollen am Montag zwischen 12 und 14 Uhr in langsamem Tempo durch die südmährische Stadt fahren.

Prognose des Finanzministeriums: Tschechien holt gegenüber Eurozone auf

Die tschechische Wirtschaftskraft wird in den kommenden Jahren näher an die der Eurozone rücken. Dies prognostiziert das tschechische Finanzministerium in einer neuen Studie. Demnach steigt das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner hierzulande in diesem Jahr auf 85 Prozent des Durchschnitts in der Eurozone. Für 2018 werden 86 Prozent vorausgesagt.

Tschechien liegt im ostmitteleuropäischen Raum am nächsten der Wirtschaftskraft der 19 Euro-Staaten. Die Slowakei kommt dieses Jahr auf 74 Prozent, Polen auf 67 Prozent, Ungarn auf 65 Prozent und Slowenien auf 80 Prozent.

Umfrage: Tschechen zufrieden mit Lebensstandard, aber Ängste vor Immigranten

Insgesamt 56 Prozent der Tschechen sind zufrieden mit ihrem Lebensstandard. Dies hat eine repräsentative Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ergeben. Zugleich erwartet gut die Hälfte der Menschen hierzulande (52 Prozent) in den kommenden zwölf Monaten eine Verbesserung ihrer finanziellen Lage. Dies ist ein guter Wert im Vergleich zu weiteren ostmitteleuropäischen Ländern (Polen: 38 Prozent, Ungarn: 34 Prozent). Nur neun Prozent der Tschechen sagten, sie erwarteten eine schlechtere finanzielle Lage.

Befürchtungen hegen die Bürger Tschechiens jedoch wegen der Immigration von Ländern außerhalb Europas. 19 Prozent äußerten sich in diesem Sinn. Das ist ein deutlich höherer Wert als durchschnittlich in anderen mittelosteuropäischen Ländern (sechs Prozent).

Škoda Octavia das drittbeliebteste Auto beim Neukauf in Europa

Der Škoda Octavia hat sich im August am drittbesten von allen Autos in Europa verkauft. Insgesamt fanden 15.857 Stück des Mittelklassewagens einen neuen Besitzer. Damit ist erstmals ein Modell des tschechischen Autobauers Škoda in die Top drei vorgestoßen. Bestverkaufter Wagen war der VW Golf vor dem Renault Clio.

Insgesamt wurden in Europa 5,4 Prozent mehr Neuwagen angemeldet als noch im Juli. Beim Gesamtverkauf in Europa kam die VW-Tochter Škoda im August auf den neunten Platz (47.535 Autos) hinter BMW und vor Toyota. Die Zahlen stammen von der Marktforschungsgesellschaft Jato Dynamics.

Das Wetter am Montag, 2. Oktober

Nach der Auflösung örtlicher Frühnebelfelder ist es am Montag in Tschechien zunächst meist freundlich. Im Laufe des Tages werden von Westen her die Wolken dichter, mit Schauern oder Regen ab dem Nachmittag. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 15 bis 19 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden bis zu 11 Grad erreicht.