Täglicher Nachrichtenüberblick

Zwei junge Tschechen in der Türkei zu über sechs Jahren Haft verurteilt

Die beiden tschechischen Staatsbürger, Markéta Všelichová und Miroslav Farkas, sind am Mittwoch in der Türkei zu einer Haftstrafe von je sechs Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Ihnen wird die Mitgliedschaft in der Kurdenmiliz YPG vorgeworfen. Dies sei gleichbedeutend mit der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, lautete die Anklage der türkischen Staatsanwaltschaft. Das Urteil hat ein Gericht in der südosttürkischen Provinzstadt Sirnak gefällt, es ist noch nicht rechtskräftig. Die Verteidigung legte Berufung gegen das Urteil ein, informierte die Korrespondentin des Tschechischen Fernsehens.

Markéta Všelichová und Miroslav Farkas sind im vergangenen November an der türkisch-irakischen Grenze verhaftet wurden. Der Prozess war zuvor verschoben worden.

Tschechien gedenkt des Völkermordes an den Roma

In Tschechien wird am Mittwoch an den Völkermord an den europäischen Sinti und Roma erinnert. In der Nacht vom 2. auf 3. August 1944 wurden die rund 3000 verbliebenen Insassen des sogenannten „Zigeunerlagers“ in Auschwitz von den Nationalsozialisten ermordet. Roma-Organisationen und kirchliche Vereinigungen wollen am Nachmittag in Prag den Ereignissen gedenken. Auch an einigen öffentlichen Gebäuden der größten tschechischen Städte weht am Mittwoch die Flagge der Roma.

Etwa 90 Prozent der tschechischen Roma sind während des Zweiten Weltkriegs ermordet worden. Die meisten von ihnen starben im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.

Pilný: Arbeitsministerium kann Reserven für den Sozialdienst einsetzen

Die Ministerin für Arbeit und Soziales, Michaela Marksová (Sozialdemokraten), könne die bisher nicht genutzten Reserven ihres Ressorts für Lohnerhöhungen bei Sozialdienstleistern verwenden. Dies gab am Mittwoch Finanzminister Ivan Pilný (Ano) bekannt. Konkret gehe es um eine Summe von 822 Millionen Kronen (ca.31,6 Millionen Euro), die Marksová für den genannten Zweck an die Kreisverwaltungen weiterreichen könne, ergänzte Pilný. Die Arbeits- und Sozialministerin aber hatte in einem früheren Gespräch mit Pilný bekundet, dass die bisher nicht genutzten Finanzmittel bei ihrem Ministerium verbleiben sollten. Die Entscheidung über die Verwendung der Gelder liege ganz allein bei ihr, bestätigte Pilný.

Tschechien verbietet Pelztierfarmen von 2019 an

Pelztierfarmen werden in Tschechien in Zukunft verboten sein. Bis Ende Januar 2019 müssen zugleich die verbliebenen neun Betriebe schließen. Staatspräsident Miloš Zeman unterzeichnete am Dienstag ein entsprechendes Gesetz, das zuvor im Parlament mit breiter Mehrheit beschlossen worden war. Verboten wird die Zucht und Tötung von Tieren mit dem alleinigen Ziel, Pelze zu gewinnen. Tierschützer hatten die Käfighaltung in den Pelztierfarmen immer wieder als grausam kritisiert. Es wird geschätzt, dass bisher rund 20.000 Nerze und Füchse jährlich in tschechischen Betrieben sterben mussten. Bestehende Pelztierfarmen erhalten Anspruch auf eine finanzielle Entschädigung in Höhe eines Jahresgewinns.

Wertvolle Holzkirche aus dem 16. Jahrhundert niedergebrannt

Im mährisch-schlesischen Třinec / Trzynietz ist eine wertvolle Holzkirche aus dem 16. Jahrhundert niedergebrannt. Dabei wurden auch die komplette historische Inneneinrichtung sowie Bilder aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zerstört. Die Fronleichnamskirche in Guty, einem Ortsteil von Třinec, stammte aus dem Jahr 1563. Die Ursache des Brandes ist bisher nicht bekannt. Die Bürgermeisterin der Stadt sprach von einer Tragödie. Fachleute sagten, der kunsthistorische Verlust sei nicht zu beziffern. Die Kirche war erst vor einigen Jahren restauriert worden.

Motorrad-GP in Brünn unterliegt erneut strengen Sicherheitsvorkehrungen

Für den Grand Prix der Tschechischen Republik im Motorradrennsport gilt erneut die erste Sicherheitsstufe. Das bedeutet, die geringste Gefahrenstufe in Bezug auf eine terroristische Bedrohung. Die Besucher des Events müssen sich folglich auf strenge Kontrollen einstellen. Dazu setzt die Ordnungsmacht an diesem Wochenende ein verstärktes Aufgebot an Polizisten in der Stadt Brno / Brünn und ihrer Umgebung ein. Verstärkt wird auch die Überwachung des Motodroms vor den Toren der Messestadt – so werden beispielsweise Polizisten mit Hunden im Einsatz sein, um die Tribünen von pyrotechnischen Erzeugnissen zu entsorgen. Die Kosten für die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit beim Grand Prix in Brünn belaufen sich auf umgerechnet zirka 150.000 Euro, schätzt die Polizei ein. Der jährlich sehr gut besuchte Grand Prix wird von Freitag bis Sonntag auf dem Masaryk-Ring bei Brünn ausgetragen.

Das Wetter am Donnerstag: heiter bis wolkig, Schauer oder Gewitter, bis 36 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien zunächst heiter, nach dem Vormittag aber nimmt die Bewölkung immer mehr zu. Örtlich gibt es Schauer oder Gewitter. Am Abend lassen die Niederschläge von Westen her nach und die Wolkendecke reißt auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 28 bis 32 Grad, im Süden und Osten des Landes erreichen sie sogar bis zu 36 Grad Celsius. In Höhenlagen über 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei 25 Grad, im Nordwesten und Norden Böhmens aber nur bei 22 Grad Celsius. Es weht ein schwacher Wind aus Süd bis West, und in Mähren aus Nordwest.