Täglicher Nachrichtenüberblick

Sobotka: Trump sammelte Proteststimmen dank aggressivem Populismus

Den Wechsel an der Spitze der Vereinigten Staaten quittiert die tschechische Regierung mit Respekt gegenüber den Wählern, die in demokratischer Weise für eine Veränderung gestimmt haben. Das gab Premier Bohuslav Sobotka über Twitter bekannt. Über dieses Netzwerk gratulierte er gleichzeitig dem neuen US-Präsidenten Donald Trump zu seinem Wahlsieg. Er sei überzeugt, dass die USA unter Donald Trump weiterhin ein zuverlässiger Partner und Verbündeter der Tschechischen Republik blieben, sagte Sobotka. Seiner Meinung nach habe Trump in der Wahlkampagne auf aggressiven Populismus gesetzt und Proteststimmen gesammelt. Nun sei es am schwierigsten, die gespaltene US-Gesellschaft zu vereinigen, so der tschechische Regierungschef.

Tschechiens Präsident lobt Trump: „Frei von politischer Korrektheit“

Der tschechische Präsident Miloš Zeman hat Donald Trump zum Sieg gratuliert, den er bereits während des US-Präsidentschaftswahlkampfs öffentlich favorisiert hatte. „Ich stimme mit seinen Ansichten zur Migration und dem Kampf gegen den islamischen Terrorismus überein“, sagte der 72-Jährige am Mittwoch in einem im Fernsehen übertragenen Statement. Zeman lobte Trumps Auftreten als klar und verständlich sowie „frei von politischer Korrektheit mit ihren nichtssagenden Phrasen“. Die Wahl habe „den Willen des amerikanischen Volkes verdeutlicht, sich nicht von den Massenmedien manipulieren zu lassen“. Zeman nutzte die Gelegenheit zu einem Seitenhieb gegen seine Kritiker, die ihm Populismus vorwerfen: „Manche Journalisten nennen mich den tschechischen Donald Trump, aber ich habe dies nie als Beleidigung, sondern als Wertschätzung verstanden.“

Zaorálek: Neue Etappe tschechisch-amerikanischer Beziehungen beginnt

Nach Meinung des tschechischen Außenministers Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) werde Donald Trump neue Sichtweisen in die Politik einbringen. Mit seinem Amtsantritt beginne eine neue Etappe in den tschechisch-amerikanischen Beziehungen, so Zaorálek. In einer Erklärung zum Ergebnis der Präsidentschaftswahl in den USA äußerte er die Hoffnung, dass die Partnerschaft und das Bündnis zwischen beiden Staaten fortgesetzt würden.

Innenminister Chovanec weist Kritik seitens EU-Politiker zurück

Der tschechische Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) hat die Kritik an Tschechien seitens einiger EU-Politiker zurückgewiesen. Ihre Aussagen an die Adresse der Tschechischen Republik im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise bezeichnete er als skandalös. Der EU-Kommissar für Migration und Inneres, Dimitris Avramopoulos, forderte in einem Brief am Dienstag, die Visegrád-Gruppe sollte sich stärker in der Flüchtlingskrise einbringen und die bisherigen EU-Beschlüsse umsetzen. Chovanec unterstrich, die Tschechische Republik erfülle – im Unterschied zu Italien und Griechenland – ihre international-rechtlichen Verpflichtungen, das Asylrecht eingeschlossen.

Top-09-Partei und Gruppierung Stan beenden Zusammenarbeit

Die Partei Top 09 und die Gruppierung der Bürgermeister und Unabhängigen (Stan) beenden zum Jahresende ihre Zusammenarbeit auf Parlamentsebene. Dies teilten die Vorsitzenden der beiden politischen Subjekte, Miroslav Kalousek (Top 09) und Petr Gazdík (Stan), nach ihrem Treffen am Dienstagabend mit. Gazdík soll danach vom Posten des stellvertretenden Chefs der Abgeordnetenkammer zurücktreten. Die unabhängigen Bürgermeister und die konservative Oppositionspartei Top 09 haben gemeinsame Fraktionen sowohl im Abgeordnetenhaus als auch im Senat.

Großes Interesse am Kauf von Brauerei Pilsner Urquell

Am Kauf von Pilsner Urquell und weiteren Biermarken der Gruppe Anheuser-Busch InBev herrscht ein großes Interesse. Laut Nachrichtenagentur Reuters haben schon mindestens sechs potentielle Investoren ein Angebot eingereicht. Mitte Oktober übernahm Anheuser-Busch InBev den südafrikanischen Rivalen SAB Miller. Die Europäische Kommission stimmte der Fusion unter der Bedingung zu, dass AB InBev die SAB Miller-Aktiva in Tschechien, Polen, Ungarn, Rumänien und der Slowakei verkauft. Ihr Gesamtwert liegt laut Schätzungen bei fünf bis sieben Milliarden Euro. Zu den Kaufinteressenten gehört laut Reuters unter anderem die tschechische Investmentgruppe PPF des Milliardärs Petr Kellner.

Eishockey: Vítkovice und Sparta Prag im Viertelfinale der CHL

Zwei tschechische Mannschaften haben am Dienstagabend in der Champions Hockey League (CHL) das Viertelfinale erreicht. In einem innertschechischen Achtelfinalduell setzte sich der HC Vítkovice Ridera vor eigenem Publikum mit 3:1 nach Verlängerung gegen Landesmeister Bílí Tygři Liberec durch. Das Hinspiel in der Jeschkenstadt hatten die Weißen Tiger nur mit 1:0 gewonnen. Vizemeister Sparta Prag wiederum fertigte den schwedischen Spitzenverein HV 71 Jönköping in dessen Halle mit 5:0 ab. Eine Woche zuvor hatte Sparta das Heimspiel mit 2:4 verloren. In der Runde der besten Acht haben beide tschechischen Teams nun Mannschaften aus der Schweiz zum Gegner: Vítkovice trifft den HC Fribourg-Gottéron und Sparta Prag auf den SC Bern.

Das Wetter am Donnerstag: bewölkt mit Schnee oder Regen, bis 6 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien größtenteils wolkig bis bedeckt. Es wird gelegentlich schneien, in Lagen unter 400 Meter wird es örtlich Regen oder Schneeregen geben. Am späten Nachmittag und am Abend werden die Niederschläge in Böhmen von Westen her etwas zunehmen. Die Tageshöchsttemperaturen bewegen sich zwischen 2 und 6 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal minus 2 Grad Celsius zu erreicht. Es weht ein mäßiger Wind aus Südost, der später auf West dreht.