Täglicher Nachrichtenüberblick

Öffentlicher Dienst: Sieben Prozent mehr Lohn und Neuanstellungen

Die tschechische Regierung plant für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sieben Prozent mehr Lohn im kommenden Jahr, außerdem sollen neue Leute eingestellt werden. Dies geht aus dem Haushaltsentwurf für 2017 hervor, wie die Presseagentur ČTK am Samstag berichtete. Im Schnitt steigen damit die Gehälter der Staatsbediensteten um 1876 Kronen (70 Euro) gegenüber dem derzeitigen Stand auf ein Durchschnittseinkommen von 26.892 Kronen (knapp 1000 Euro) brutto.

Dem Haushaltsentwurf nach sollen auch 7500 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Damit stiege die Gesamtzahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf 444.928.

Wegen deutscher Windenergie: Neue Stromtrasse in Tschechien in Betrieb

In Tschechien ist nach neunjähriger Bauzeit eine neue Stromtrasse in Betrieb gegangen. Die Verbindung helfe unter anderem dabei, „ungeplante Energieüberschüsse aus Norddeutschland aufgrund der Windenergie“ abzufangen, sagte der Vorstandschef des Netzbetreibers ČEPS, Jan Kalina, am Freitag. Die neue Leitung verläuft weitgehend parallel zu einer bestehenden Stromtrasse zwischen dem Umspannwerk Výškov in Nordböhmen und der industriestarken Region um Prag.

Die fast einhundert Kilometer lange Verbindung kostete 2,75 Milliarden Kronen (102 Millionen Euro). Es musste mit mehr als 6000 Grundstückseigentümern verhandelt werden. Windstrom aus Norddeutschland fließt teilweise über Tschechien nach Bayern, wenn die Netzkapazitäten in Deutschland ausgelastet sind.

Wenigste Verkehrstote im September seit 1990

Auf tschechischen Straßen sind diesen September so wenig Menschen ums Leben gekommen wie zuletzt vor der Wende. Die Polizei zählte insgesamt 52 Verkehrstote, das sind 27 weniger als im Vergleichsmonat des vergangenen Jahres. Verkehrspolizeichef Tomáš Lerch wies am Freitagnachmittag bereits auf die Gesamtbilanz seit Jahresbeginn hin. Demnach kam es zu deutlich weniger tödlichen Verkehrsunfällen als im selben Zeitraum des Jahres 2015: Einschließlich des letzten Septembertages sind seit Anfang Januar insgesamt 405 Menschen auf tschechischen Straßen gestorben und damit 85 weniger.

Messe für ermordeten Tschechen in London

In einer katholischen Kirche im Londoner Stadtteil Poplar ist am Samstag eine Messe für einen in der vergangenen Woche ermordeten Tschechen gelesen worden. An dem Trauerakt nahm auch der tschechische Botschafter in Großbritannien, Libor Sečka, teil. Bestattet werden soll der Ermordete aber in seiner Heimat. Laut den britischen Ermittlern wurde der junge Tscheche in der Nacht des 21. September vor einem Fastfood-Restaurant erschlagen. Zunächst sei es in den Räumen des Restaurants zu einem Streit gekommen, heißt es. Knapp hundert Meter vor dem Fastfood wurde der Tscheche dann von einem oder mehreren Tätern mit einer Fahrradkette zu Tode geprügelt. Die britische Polizei verhaftete danach drei Männer als mögliche Täter.

In Tschechien wird über fremdenfeindliche Motive für den Mord spekuliert. Weil sich in Großbritannien Hassattacken gegen Menschen aus den östlichen Teilen Europas mehren, hatte Premier Bohuslav Sobotka seine britische Amtskollegin Theresa May um Maßnahmen dagegen gebeten. Die britischen Ermittler haben bisher aber nicht bestätigt, dass die Ermordung des Tschechen einen fremdenfeindlichen Hintergrund hat.

Jakub Hrůša neuer Chefdirigent der Bamberger Symphoniker

Jakub Hrůša hat seinen Posten als neuer Chefdirigent der Bamberger Symphoniker angetreten. Der 34-jährige gebürtige Tscheche übernimmt den Taktstock von Jonathan Nott, der nach Genf gewechselt ist. Am Freitag leitete Hrůša das erste von drei Auftaktkonzerten des Orchesters zu seinem neuen Engagement. Auf dem Programm standen Werke von Edgard Varèse, Jan Václav Voříšek und Gustav Mahler. Das ungewöhnlich konzipierte symphonische Programm sei „vom Publikum mit stürmischem Applaus bedacht“ worden, sagte Jakub Hrůša am Samstag der Presseagentur ČTK. Der neue Chefdirigent will vor allem auf zeitgenössische Musik setzen und das „mit einem tschechischen Akzent“.

Die Bamberger Symphoniker sind vor 70 Jahren, nach dem Zweiten Weltkrieg, von Vertriebenen aus der Tschechoslowakei gegründet worden. Den Kern bildeten ehemalige Musiker des früheren Deutschen Philharmonischen Orchesters Prag.

Tennis: Tschechische Spielerinnen holen insgesamt drei Titel

Tschechische Tennisspielerinnen haben am Samstag insgesamt drei Tennistitel geholt. Petra Kvitová ließ im Finale von Wuhan der Slowakin Dominika Cibulková mit 6:1 und 6:1 keine Chance und holte ihren ersten Turniersieg seit August vergangenen Jahres. Ebenfalls im chinesischen Wuhan triumphierte Lucie Šafářová zusammen mit der Amerikanerin Bethanie Mattek-Sands in der Doppelkonkurrenz. Mit dem Titelgewinn sicherten sich beide auch definitiv die Teilnahme am WTA-Finale in Singapur Ende Oktober. Im Finale besiegten Šafářová und Mattek-Sands das tschechisch-indische Paar Barbora Strýcová / Sania Mirza in zwei Sätzen mit 6:1 und 6:4.

Beim etwas kleineren WTA-Turnier in der usbekischen Hauptstadt Taschkent erkämpfte zudem Kristýna Plíšková den ersten Titel ihrer Karriere. Im Finale bezwang die 24-jährige Tschechin mit 6:3, 2:6 und 6:3 Titelverteidigerin Nao Hibino aus Japan.

Tennis: Berdych im Finale von Shenzhen

Tennisspieler Tomáš Berdych steht im Finale des ATP-Turniers im chinesischen Shenzhen. Der an Nummer eins gesetzte Tscheche besiegte am Samstag in der Vorschlussrunde den Brasilianer Thomaz Belluci in zwei Sätzen mit 6:2 und 7:5. Um seinen ersten Titel in diesem Jahr wird Berdych am Sonntag gegen Richard Gasquet kämpfen.

Das Wetter am Sonntag, 2. Oktober

Am Sonntag ist es in Tschechien meist stark bewölkt oder bedeckt, mit zeitweiligem Regen oder Schauern. In Mähren und Schlesien sind vereinzelt auch Gewitter möglich. Gegen Abend lassen im Nordwesten des Landes die Niederschläge nach, und die Wolken lockern auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei Werten zwischen 14 und 18 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 10 Grad erreicht, in den Beskiden bis 14 Grad.