Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechien und die Slowakei warnen vor Diskriminierung auf britischem Arbeitsmarkt

Das Vereinigte Königreich soll nach einem möglichen Austritt aus der EU keinen Zugang zum EU-Binnenmarkt erhalten, wenn EU-Bürger keine Freizügigkeit in dem Land genießen. Diese Position bekräftigten Tschechien und die Slowakei bei der gemeinsamen Kabinettssitzung am Montag in Bratislava. Das ist für uns eine unannehmbare Vorstellung, über die jedoch immer wieder spekuliert werde, so der tschechische Premier Bohuslav Sobotka.

Zudem lehnen Tschechien und die Slowakei bilaterale Verhandlungen des Vereinigten Königreichs mit einzelnen EU-Staaten über einen möglichen Austritt des Landes ab. Die EU muss in diesem Punkt einheitlich dastehen, so Sobotka. Dies sei auch der einstimmige Standpunkt der Visegrád-Staaten. Die Bürger des Vereinigten Königreichs hatten sich im Sommer in einem Referendum für einen Austritt ihres Landes aus der EU.

Fico: Beziehungen zwischen Tschechien und der Slowakei beispielhaft

Die gegenseitigen Beziehungen zwischen der Slowakei und Tschechien seien ein Beispiel für weitere Regionen der Welt. Dies sagte der slowakische Premierminister Robert Fico bei der gemeinsamen Sitzung der Regierungen beider Länder. Dennoch müssten in Zukunft viel Arbeit und Mühe investiert werden, um das Verhältnis auf einem guten Stand zu halten.

Zurzeit findet in Bratislava die vierte gemeinsame Kabinettssitzung der tschechischen und slowakischen Regierung statt. Themen sind die Gesamtlage in Europa, bilaterale Projekte sowie die Feierlichkeiten zum 100. Gründungstag der Tschechoslowakei.

Gemeinsame Ausstellungen zum 100. Gründungstag der Tschechoslowakei beschlossen

Tschechien und die Slowakei werden gemeinsam eine Reihe von Ausstellungen zum 100. Gründungstag der Tschechoslowakei veranstalten. Dies haben die Vertreter beider Regierungen bei der gemeinsamen Sitzung am Montag in Bratislava beschlossen. Beteiligt sind die sechs wichtigsten Institutionen und Museen aus beiden Ländern. Die Ausstellungen sollen dabei alle entscheidenden Abschnitte der gemeinsamen Geschichte beleuchten.

Die Tschechoslowakei entstand 1918 nach dem Zerfall Österreich-Ungarns und bestand als Republik bis 1938. Danach wurde sie während der deutschen Besatzung zerschlagen und nach dem Zweiten Weltkrieg wiedergegründet. 1993 trennten sich die Staaten Tschechien und Slowakei wiederum.

SkyToll legt Beschwerde gegen Vertragsverlängerung mit Kapsch ein

Der slowakische Mautbetreiber SkyToll will Beschwerde beim tschechischen Kartellamt einlegen. Grund dafür ist die Vertragsverlängerung mit österreichischen Kapsch AG für den Betrieb der tschechischen Lkw-Maut, obwohl keine internationale Ausschreibung stattgefunden hat. Der tschechische Staat habe damit gesetzeswidrig gehandelt, begründet SkyToll seine Beschwerde.

Der Vertrag zum Betrieb des mikrowellengestützten Lkw-Mautsystems in Tschechien mit der österreichischen Kapsch AG sollte Ende dieses Jahres auslaufen. Mehrere Gutachten bestätigten jedoch, dass eine Übergabe des Systems an einen neuen Betreiber technisch nicht möglich sei.

Umweltminister Brabec will Plan zur Reaktion auf Klimaveränderungen ausarbeiten

Tschechiens Umweltminister Richard Brabec (Ano-Partei) will den Kampf gegen die zunehmende Trockenheit im Land forcieren. Bis Jahresende will er dafür bei den europäischen Fonds eine finanzielle Unterstützung von weiteren drei Milliarden Kronen (ca. 110 Millionen Euro) erwirken, sagte er am Sonntag in einer Fernsehdebatte in Prag. Seit dem Jahr 2014 habe Tschechien bereits 110 Millionen Euro aus den Fonds zur Lösung des Trockenheitsproblems erhalten, bestätigte der Minister. Brabec will der Regierung zudem bis Ende des Jahres einen Nationalen Plan zur Anpassung an die klimatischen Veränderungen im Land vorlegen.

„Das Problem in Tschechien liegt darin, das Wasser hier zu halten. Unser Land ist bekanntermaßen das Dach Europas, von dem aus die Wasserläufe von uns wegführen. Wir haben keinen Zulauf und beziehen unser Wasser nur aus Niederschlägen. Unsere Hauptaufgabe ist es also, das Wasser hier zu speichern“, unterstrich Brabec. In Tschechien bestehe vor allem das Problem, das Wasser in den Wald- und Ackerböden zu halten, weil diese durch Erosion beschädigt seien, erklärte der Minister.

Polizei: Anzünden von Koran-Seiten keine Straftat

Mit dem Anzünden von Seiten des Korans durch den Rechtspopulisten und Islamgegner Martin Konvička sei kein Straftatbestand erfüllt. Dies teilte die Staatsanwaltschaft in Brünn am Montag mit. Weder für den Tatbestand der Verunglimpfung noch der Erregung öffentlichen Ärgernisses lägen der Polizei Beweise vor. Die Ermittlungen wurden mit diesem Ergebnis auch abgeschlossen.

Martin Konvička entzündete bei einem Happening vor einer Brünner Moschee im Juli Seiten des Korans. Internationales Aufsehen erregte der Islamgegner mit einer inszenierten Machtübernahme der Terrororganisation Islamischer Staat im Zentrum Prags im August.

Tod von Tscheche in London: Verdächtiger bleibt in Haft

Der 29-jährige, der für den Tod eines Tschechen in London verantwortlich sein soll, kommt vorerst nicht frei. Dies berichtete die britische Zeitung The Evening Standard am Montag unter Berufung auf Gerichtskreise. Zwei weitere Verdächtige, ein 19 und ein 16 Jahre alter Mann, konnten nach Zahlung einer Kaution die Untersuchungshaft verlassen.

Am Abend des Mittwoch vergangener Woche geriet der Tscheche Zdeněk M vor einem Fast-Food Restaurant im Londoner Stadtteil Poplar mit einer Gruppe von Jugendlicher in Streit. Diese schlugen anschließend mit Gegenständen auf ihn ein, sodass er kurz darauf seinen Verletzungen erlag. In den vergangenen Monaten haben im Vereinigten Königreich Gewalttaten gegenüber Menschen aus dem östlichen Europa sprunghaft zugenommen.

Rettungsdienste aus Tschechien und Österreich agieren in Zukunft grenzüberschreitend

Tschechische Rettungsdienste dürfen ab jetzt auch in Österreich tätig sein und umgekehrt. Dies haben die Vertreter des südböhmischen Kreises und des Landes Oberösterreich am Montag vertraglich festgelegt. Damit ist derjenige Rettungsdienst für einen Notfall zuständig, der dem Einsatzort am nächsten ist. Und die unabhängig aus welchem Land er kommt. Bisher mussten auch die Rettungsdienste die Staatsgrenzen respektieren. Ähnliche Verträge sollen in naher Zukunft auch mit Niederösterreich sowie Bayern abgeschlossen werden.

Vier Verletzte und Millionenschaden bei Großbrand in Kopřivnice

Vier Menschen wurden am Sonntagnachmittag bei dem Großbrand in einem Einkaufzentrum der mährischen Kleinstadt Kopřivnice / Nesselsdorf verletzt. Das kurz vor 16 Uhr entstandene Feuer hatte sich in einem Abfalllager des Centers entzündet. Später griffen die Flammen auch auf den Einkaufsbereich über. Die Ursache des Brandes wird weiter untersucht, der entstandene Schaden beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf rund 50 Millionen Kronen (ca. 1,9 Millionen Euro). Der Brand konnte gegen 20 Uhr gelöscht werden, über Nacht werde der Brandherd abkühlen, erklärte ein Feuerwehrsprecher.

Zur Brandbekämpfung waren 17 Einheiten der Berufs- und freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Neben ihren Löscharbeiten mussten die Feuerwehrleute gemeinsam mit der Polizei auch mehrere Menschen aus dem Einkaufscenter evakuieren. Die im Zuge des Brands verletzten Personen seien zwei Feuerwehrleute, ein Polizist und ein Kunde gewesen, informierte der Sprecher. Seinen Worten zufolge war der Brand in Kopřivnice der zweitgrößte in diesem Jahr im Mährisch-Schlesischen Kreis was die Schadenssumme und die Anzahl der eingesetzten Feuerwehrleute betrifft. Den bis dato größten Schaden verursachte im Juli der Brand in einer Werkshalle der Firma ŽDB Drátovna in Bohumín. Der hierbei entstandene Schaden betrug rund 200 Millionen Kronen (ca. 7,4 Millionen Euro).

ČSÚ: Vertrauen in tschechische Wirtschaft steigt weiter an

Das Vertrauen in die tschechische Wirtschaft ist im September leicht gewachsen. Der Kennziffer-Wert, nach dem das Vertrauen beurteilt wird, ist gegenüber August um 0,3 Punkte auf nunmehr 97,1 Punkte gestiegen. Das Vertrauen sei indes nur bei den Verbrauchern, nicht aber unter den Firmen gewachsen, informierte das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Montag. Im wirtschaftlichen Kernbereich, der Industrie, sei das Vertrauen in die eigene Kraft indes etwas zurückgegangen. Das liege an der Auftragslage, die etwas schwächer ist als erwartet, sagte der Analyst des Bankhauses Komerční banka, Viktor Zeisel.

Tschechische Winzer feiern Erfolge in Österreich

Beim prestigeträchtigen Wettbewerb AWC Vienna in Österreich haben die Tschechischen Winzer 60 Goldmedaillen gewonnen. Die Ergebnisse seien dabei eine Bestätigung des ausgezeichneten Jahrganges 2015, so ein Vertreter des tschechischen Winzerverbandes. Am besten schnitt dabei die Kellerei Vinselekt Michlovský mit zehn Goldmedaillen ab.

Der Wettbewerb AWC Vienna findet alljährlich in der Winzerschule in Klosterneuburg statt. In diesem Jahr nahmen insgesamt 1866 Weinbauern aus 41 Ländern an der Bewertung teil.

Slawisches Epos geht für halbes Jahr nach Asien

Das Monumentalwerk Slawisches Epos des Jugendstilmaler Alphons Mucha reist im Februar nächsten Jahres nach Asien. Dort wird es zunächst drei Monate in Japan anlässlich des dortigen Jahres der tschechischen Kultur ausgestellt. Im Anschluss wird es auch in China gastieren. Im Vorfeld der geplanten Tournee haben sich die Restauratoren gegen die Asien-Tournee der 20 Gemälde. Die Leinwände seien zu groß für einen sicheren Transport und würden unvermeidbar beschädigt werden, hieß es bereits früher dazu.

„Das Slawische Epos“ besteht aus 20 großformatigen Gemälden des tschechischen Jugendstil-Malers Alfons Mucha. In dem Werk stellt Mucha Motive aus der Mythologie und Geschichte der Slawen dar. Insgesamt wurden die Bilder seit 1919 rund 20 Mal in Tschechien und dem Ausland ausgestellt. Zurzeit läuft in Prag eine Debatte um passende Ausstellungsräume für das Werk.

Tschechien präsentiert sich mit Havel auf Frankfurter Buchmesse

Der ehemalige tschechische Präsident Václav Havel wird Hauptthema des tschechischen Standes bei der Frankfurter Buchmesse vom 19. – 23. Oktober sein. Dies gab ein Sprecher der mährischen Landesbibliothek in Brünn gegenüber der Presseagentur ČTK bekannt. Der Dramatiker, Dissident und Politiker hätte am 5. Oktober seinen 80. Geburtstag gefeiert und soll auf diese Weise in Frankfurt geehrt werden. Havel war nach der Wende von 1989 Präsident der Tschechoslowakei und von 1993 bis 2003 der Tschechischen Republik. Er starb 2011. 1989 wurde Havel mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Fußball: Trainer Ščasný bei Sparta Prag entlassen

Nur wenige Stunden nach dem großen Prager Stadtderby folgte der Schritt, mit dem eigentlich jeder Fußballfan in Tschechien gerechnet hatte: Sparta Prag und Trainer Zdeněk Ščasný gehen ab sofort getrennte Wege. Nach der 0:2-Heimniederlage am Sonntag gegen Slavia Prag gab die Vereinsführung von Sparta auf der clubinternen Webseite bekannt, dass man die Zusammenarbeit mit Coach Ščasný beendet habe. Einstweilen werden seine Co-Trainer Stanislav Hejkal, David Holoubek und Zdeněk Svoboda die Führung der Mannschaft übernehmen. Nach einem neuen Chefcoach werde intensiv gesucht, hieß es. Der Neue soll womöglich schon am Donnerstag auf der Bank sitzen, wenn Sparta Prag zum Heimspiel in der Europa League den renommierten italienischen Verein Inter Mailand empfängt.

Trainer Zdeněk Ščasný arbeitete zuletzt knapp anderthalb Jahre beim tschechischen Rekordmeister. In dieser Zeit führte er die erste Mannschaft im Frühjahr bis ins Viertelfinale der Europa League. Auf der anderen Seite wurde der nationale Titel ein weiteres Mal verpasst und dem Titelverteidiger aus Plzeň / Pilsen überlassen.

Volleyball: Tschechiens Frauen treffen in EM-Relegation auf die Slowakei

Die tschechischen Volleyballerinnen haben die Qualifikation für die Europameisterschaft 2017 vorerst verpasst. Ihre abschließende Begegnung in der Qualifikationsgruppe F verloren sie am Sonntag in Maribor gegen Gastgeber Slowenien mit 1:3 (24:26, 25:19, 20:25, 21:25). Dadurch wurde Weißrussland Gruppensieger und erkämpfte sich das Ticket für die EM-Endrunde, die im nächsten Jahr in Aserbaidschan und Georgien ausgetragen wird. Die Tschechinnen belegten den zweiten Gruppenplatz und haben so noch die Chance, sich über die Relegation für die Europameisterschaft zu qualifizieren. Dazu müssen sie die Mannschaft aus der benachbarten Slowakei bezwingen. Im Hinspiel treten die Schützlinge des deutschen Trainers Alexander Waibl am 1. Oktober vor eigener Kulisse in Jablonec nad Nisou / Gablonz an, das Rückspiel findet eine Woche darauf am Fuße der Tatra in Poprad statt.

Das Wetter am Dienstag, den 27. September

Nach Auflösung von Frühnebelfeldern wird es weitgehend heiter am Dienstag in Tschechien. Im Tagesverlauf bleibt es klar und freundlich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 18 bis 22 Grad Celsius. in Höhenlagen um 1000 Meter bei 15 Grad.