Täglicher Nachrichtenüberblick

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Staat und insolventer Kohleförderer OKD schließen Kreditvertrag

Der tschechische Staat gewährt dem insolventen Kohleförderer OKD einen Kredit von insgesamt 700 Millionen Kronen (26 Millionen Euro). Der entsprechende Vertrag zwischen dem Finanzministerium und der Bergbaufirma wurde am Montag unterzeichnet. Die Regierung hat Ende Juli die Gewährung des Kredits bewilligt. Eine Bedingung dafür ist die Restrukturierung der Firma, die von den Gläubigern in der vergangenen Woche beschlossen wurde. Der erste Teilbetrag des Darlehens wird innerhalb von drei Tagen an OKD überwiesen, teilte das Finanzministerium am Montag mit.

Der Kohleförderer OKD beantragte im Mai dieses Jahres Insolvenz. Das Unternehmen konnte seine Schulden von insgesamt 17 Milliarden Kronen (630 Millionen Euro) nicht mehr zurückzahlen. OKD betreibt zurzeit fünf Gruben im Raum Karviná / Karwin in Tschechisch-Schlesien.

Michal Koudelka ist neuer Chef des Inlandsnachrichtendienstes (BIS)

Der tschechische Inlandsnachrichtendienst (BIS) hat seit Montag einen neuen Chef. Michal Koudelka wurde am Nachmittag von Premier Sobotka ins Amt eingeführt. Er löst Jiří Lang ab, der den BIS bereits 13 Jahre leitete. Lang hatte Anfang Juni um seine Freistellung gebeten. Koudelka wurde 1965 geboren. Er ist seit 1992 bei Nachrichtendiensten tätig, seit zehn Jahren leitet er die BIS-Abteilung für die Kontraspionage. Seine Priorität als BIS-Leiter sei der Schutz der tschechischen Bürger gegen alle möglichen Drohungen, sagte er im Juli vor dem Sicherheitsausschuss des Abgeordnetenhauses. Der Nachrichtendienst BIS solle unter seiner Leitung apolitisch und professionell arbeiten und sich an Gesetze strikt halten, so Koudelka weiter.

Der tschechische Inlandsnachrichtendienst (BIS) ist für die Beschaffung von Informationen zu Terrorismus, illegalem Waffenhandel, Extremismus und der Tätigkeit von ausländischen Nachrichtendiensten in Tschechien zuständig.

Agrarministerium startet Förderprogramm gegen Dürre

Das tschechische Agrarministerium startet im kommenden Jahr ein Förderprogramm zur Bekämpfung der Dürrephasen. Dies teilte Landwirtschaftsminister Marian Jurečka (Christdemokraten) vor Journalisten am Montag in Prag mit. Bis 2022 will der tschechische Staat insgesamt 28 Milliarden Kronen (über eine Milliarde Euro) in Maßnahmen zum Schutz vor Dürre investieren. Im kommenden Jahr sollen im Rahmen des Förderprogramms 1,6 Milliarden Kronen (59 Millionen Euro) in den Bau von Bewässerungssystemen fließen. Der Minister Jurečka plädierte auf einer Pressekonferenz am Montag dafür, Felder und Wälder in Zukunft so zu bewirtschaften, dass der Boden mehr Wasser speichern kann. Er kündigte außerdem an, dass neue Talsperren und Stauseen in den nächsten Jahren angelegt werden.

Sicherheit und Prosperität: Sozialdemokraten billigen Prioritäten für EU-Reform

Das Parteipräsidium der Sozialdemokraten (ČSSD) hat am Montag seine Prioritäten für die Debatte über EU-Reform gebilligt. Die wichtigsten Anliegen sind demzufolge, die Sicherheit der Bürger und Länder der Europäischen Union sowie eine langjährige Prosperität der EU-Staaten zu garantieren. Die tschechischen Sozialdemokraten unterstützen eine gemeinsame europäische Sicherheitspolitik, einschließlich der Einrichtung einer gemeinsamen Europaarmee. Sie fordern mehr Transparenz bei Entscheidungen auf EU-Ebene. Außerdem will sich die ČSSD dafür einsetzen, dass der Lebensstandard in einigen EU-Staaten gehoben wird und das Niveau der reicheren EU-Länder erreicht.

Sozialdemokraten lehnen Erhöhung der Gebühren für Grundwasserentnahme ab

Die Sozialdemokraten stimmen dem Entwurf für die Erhöhung der Gebühren für die Grundwasserentnahme nicht zu. Im Regierungskabinett werden sie keine Schritte unterstützen, die dazu führen würden, dass das Wasser für Haushalte teurer wäre. Dies teilte der Premier und Parteivorsitzende der Sozialdemokraten Bohuslav Sobotka in einem Pressebericht am Montag mit. Der Kampf gegen Dürre dürfe kein Vorwand für flächendeckende Preiserhöhungen sein, so der Premier. Gegen den Vorschlag des Umweltministeriums stellten sich vor kurzem der Verband tschechischer Städte und Gemeinden und der Verband der Verwalter der Wasserleitungen und Kanalisationen. Umweltminister Richard Brabec (Ano-Partei) stellte im Frühjahr seinen Plan für eine dreifache Erhöhung des Entgelts für die Grundwasserentnahme bis 2022 vor.

Tschechischer Speläologe stirbt verschüttet in Höhle in der Slowakei

Ein tschechischer Höhlenforscher ist am Wochenende in der mittleren Slowakei gestorben. Der Speläologe sei in einem Höhlengang verschüttet worden und seinen Verletzungen erlegen, informierte der slowakische Bergrettungsdienst am Montag. Die Kollegen versuchten dem Verschütteten zu helfen, bevor der Rettungsdienst kam. Seine Verletzungen waren dem Bergrettungsdienst zufolge jedoch so schwer, dass es nicht mehr gelang, ihn zu retten.

In Pohleď wird Büste von Kaiser Franz Joseph I. enthüllt

In der Gemeinde Pohleď / Pochled nahe Havlíčkův Brod / Deutschbrod wird anlässlich des 100. Todestags von Kaiser Franz Joseph I. eine Büste des Herrschers enthüllt. Die feierliche Enthüllung der Büste wird am kommenden Samstag stattfinden, teilte der Bürgermeister der Gemeinde Jindřich Holub am Montag mit. Das Denkmal ist ein Werk des Bildhauers Zdeněk Josef Preclík und des Steinmetzen Petr Šebesta. Es wird auf dem Dorfplatz nahe der Franz-Joseph-Linde stehen. Sechs Linden wurden in der Gemeinde am 11. April 1908 anlässlich des 60. Jahrestags der Herrschaft des Kaisers gepflanzt. Darüber gebe es in der Chronik der Gemeinde einen Bericht, so Holub. Von den ursprünglichen Linden ist nur noch eine erhalten geblieben, 1992 wurden zwei neue Linden nebenan gepflanzt. Die Kosten für die Büste betragen Holub zufolge rund 70.000 Kronen (2600 Euro). Sie werden vom Verein für die Erneuerung des Königtums Böhmens mit Hilfe von Sponsoren getragen.

Hunderte Besucher kamen zum Volkstrachtenfest in Valtice

Hunderte Menschen haben am Wochenende das Volkstrachtenfest im südmährischen Valtice / Feldsberg besucht. Die Tradition der Volkstrachtenfeste sei 1998 wieder belebt worden, erklärte der Vorsitznede des Volkstrachtenvereins in Valtice, Miroslav Lišovský. Die Besucher, unter denen viele Touristen waren, sind zum Trachtenumzug am Samstag gekommen. Am Sonntag wurde das Programm mit einem Gottesdienst in der Kirche Mariä Himmelfahrt eröffnet.

Im Prager Zoo kam ein Junges des Mantelaffen zur Welt

Im Prager Zoo ist am vergangenen Samstag ein Junges des Mantelaffen zur Welt gekommen. Die Besucher können den jungen Affen im unteren Teil des Zoo sehen. Darüber informierte der Prager Zoo am Sonntag. Im Prager Zoo werden die Mantelaffen sei 1969 gezüchtet.

Olympia in Rio: Kvitová denkt nach Bronzegewinn an Spiele in Tokio

Die tschechische Tennisspielerin Petra Kvitová denkt nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro daran, auch an den nächsten Spielen in Tokio teilzunehmen. Vier Jahre seien zwar eine lange Zeit, sagte die zweifache Wimbledon-Siegerin in Rio. Es wäre aber schön, noch einmal die olympischen Spiele zu erleben, erklärte Kvitová. Sie schätzt sehr die anderen tschechischen Sportlerinnen und Sportler, die sie im Publikum laut unterstützten. Das Motto “Wir sind ein Team” funktioniere, sagte die Tennisspielerin. Sie lobte die Atmosphäre im olympischen Dorf. Zur Bronzemedaille gratulierten ihr die Tennis-Legende Martina Navrátilová oder der Fußballtorwart Petr Čech. Kvitová will versuchen, noch einige Sportwettbewerbe in Rio zu besuchen. Sie meldete sich bereits vom WTA-Turnier in Cincinnati ab.