Täglicher Nachrichtenüberblick

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Gläubiger für Restrukturierung von Kohleförderer OKD

Der insolvente Kohleförderer OKD soll restrukturiert werden. Dies haben die Gläubiger des Unternehmens am Donnerstag fast einstimmig vor dem Kreisgericht in Ostrava / Ostrau entschieden. Damit wird OKD vorerst weiterhin in Betrieb bleiben. An dem Kohleförderer hängen in der Region um das mährisch-schlesische Karvína / Karwin rund 12.000 Arbeitsplätze. Die Entscheidung wurde auch von den Gewerkschaften und von Finanzminister Andrej Babiš (Partei Ano) begrüßt. Nun muss die Firmenleitung einen Plan zur Restrukturierung ausarbeiten.

Der Kohleförderer OKD hat Mitte des Jahres Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen hat seit der Privatisierung in den 1990er Jahren massive Schulden angehäuft und konnte diese nicht mehr zurückzahlen. Insgesamt stand OKD mit 17 Milliarden Kronen (630 Millionen Euro) in der Kreide.

Merkel am 25. August in Prag

Die deutsche Bundeskanzlerin wird die tschechische Hauptstadt am 25. August besuchen. Dies meldet die Presseagentur unter Berufung auf Diplomatenkreise. Entgegen früherer Darstellung soll auch ein Treffen mit dem tschechischen Präsidenten Miloš Zeman auf dem Programm stehen. Zudem soll es zu einem bilateralen Treffen mit Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) kommen.

Die deutsche Bundeskanzlerin sollte bereits in der Zeit des tschechischen Vorsitzes der Visegrád-Gruppe zu Gesprächen nach Prag kommen. Dies lehnte sie aber wegen Unstimmigkeiten in der Flüchtlingspolitik ab, wie mehrere Quellen berichteten. Aus diesem Grund soll zunächst auch kein Treffen mit Präsident Milos Zeman angesetzt gewesen sein. Dieser ist für seine harte Haltung in Migrationsfragen von deutschen Politikern scharf kritisiert worden.

Bundeskanzlerin Merkel soll noch im August zu Besuch nach Prag kommen

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wird in Kürze die Tschechische Republik besuchen. Diese Information des Internetportals der Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“ wurden unabhängig voneinander durch vier Quellen aus dem Umfeld von Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) und des Außenministeriums in Prag bestätigt. Zuletzt war die Bundeskanzlerin 2012 in Tschechien zu Gast.

Der Besuch der deutschen Regierungschefin werde wie ein klassisches bilaterales Treffen zweier Ministerpräsidenten vorbereitet, ließ das Regierungsamt in Prag verlauten. Das genaue Programm stehe noch nicht endgültig fest, hieß es. Es sei aber zu erwarten, dass besonders die Migrationskrise eine tragende Rolle in den Gesprächen der Bundeskanzlerin mit den führenden Vertretern der tschechischen Politik spielen wird. Der Termin des Treffens soll schon Ende dieses Monats sein.

Innenministerium will Meldepflicht für Ausländer ausweiten

Auch die Betreiber von Privatunterkünften, beispielsweise über das Internetportal Airbnb, sollen Ausländer aus Drittstaaten bei den Behörden anmelden. Dies sagte Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) am Donnerstag. Bisher kämen der Verpflichtung vor allem Hotels nach, bei privat vermieteten Zimmern und Appartements bestehe aber noch eine Lücke, so der Minister. Mit einer Ausweitung der Meldepflicht für Ausländer aus Drittstaaten wolle man die Sicherheit in Tschechien erhöhen.

Muslime nahmen an katholischer Messe in Prag teil und verurteilten Gewalt

Rund 80 Muslime aus Tschechien und dem Ausland haben am Mittwochabend vor der Prager Herz-Jesu-Kirche im Stadtteil Vinohrady gegen die zunehmenden Terrorangriffe in Europa protestiert. Einige von ihnen symbolisierten ihre Solidarität mit den Christen, indem sie am katholischen Gottesdienst teilnahmen. Die Herz-Jesu-Kirche war dabei bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach der Messe haben rund 200 Leute, Christen und Muslime, vor der Kirche eine Menschenkette gebildet und den Terrorismus verurteilt. Aus der sich dort versammelten Menschenmenge waren aber auch ablehnende Äußerungen zum Islam zu hören. Vertreter der Muslime haben ihre Solidarität und ihr Mitgefühl mit den Opfern des Terrorismus geäußert, insbesondere für den in Frankreich getöteten Priester Jacques Hamel.

Kältester 11. August seit 1869

An der ältesten meteorologischen Station Tschechiens am Prager Klementinum wurde am Donnerstag die niedrigste Temperatur für mehr als 147 Jahre gemessen. Das Thermometer erreichte nur 8,1 Grad Celsius, was um 0,8 Grad weniger ist, als der Extremwert von 1869. Das letzte Mal, als ein Extremwert unterboten wurde, war am ersten September 1998.

Insgesamt war die Nacht auf den Donnerstag ungewöhnlich kalt für August in Tschechien. Der niedrigste Wert wurde an der Wetterstation Kvilda-Perla im Böhmerwald gemessen. Dort sank das Quecksilber auf minus 3,2 Grad Celsius.

Prager Stadtverwaltung stoppt Vorbereitungen für Bau der Metro-Linie D

Bereits im Juli hat der Prager Magistrat die Vorbereitungen für den Bau der Metro-Linie D ausgesetzt. Dies bestätigte der stellvertretende Bürgermeister Petr Dolínek (Sozialdemokraten) der Presseagentur CTK. Grund dafür sei der Ankauf von Grundstücken entlang der geplanten Trasse. Dieser ist wiederholt ins Stocken geraten. Was das für die angedachte Fertigstellung der Linie im Jahr 2022 bedeutet, ist vorerst unklar.

Die Metro-Linie D soll die vierte Metro-Trasse in der tschechischen Hauptstadt werden. Sie soll die Siedlung Písnice im Süden der Stadt mit dem Zentrum verbinden. Die Kosten für das Projekt werden bisher mit 50 Milliarden Kronen (1,8 Milliarden Euro) angegeben.

Moody’s: Tschechisches Bankensystem stabil

Die Aussichten für die kommenden anderthalb Jahre sind für das Bankensystem in Tschechien gut. Dies bestätigte die US-amerikanische Ratingagentur Moody’s in einer Pressemitteilung. Das liegt vor allem an dem soliden Wirtschaftswachstum und der niedrigen Arbeitslosigkeit.

Jedoch werde die Gewinnspanne der tschechischen Banken aufgrund der größeren Konkurrenz deutlich sinken, so Moody’s. Auch seien die Auswirkungen eines möglichen Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU noch nicht absehbar.

Zug Slovenská strela wird 80 und zeigt sich in neuem Design

Seit nunmehr 80 Jahren besteht die Expressverbindung zwischen Prag und Bratislava unter dem Namen Slovenská strela / Slowakischer Pfeil. Aus diesem Anlass wurde eine Lokomotive der Škoda Transportation Baureihe 380 in eigenem Design für die Strecke eingeweiht.

Die Verbindung Slovenská strela wurde im Jahr 1936 eingeweiht. Legendär wurden bereits die Züge der Baureihe ČSD M 290.001, die ausschließlich auf dieser Strecke verkehrten. Sie erreichten eine für die damalige Zeit einmailge Geschwindigkeit und bewältigten die rund 330 Kilometer zwischen der tschechischen und slowakischen Hauptstadt in nur vier Stunden und 28 Minuten.

Nach gut 70 Jahren: Holocaust-Überlebender soll Haus zurück erhalten

Ein tschechischer Holocaust-Überlebender darf mehr als 70 Jahre nach der Enteignung auf die Rückgabe des Hauses seiner Großeltern hoffen. Das Verfassungsgericht in Brno / Brünn entschied am Donnerstag, dass die üblichen Verjährungsfristen in diesem Fall nicht zur Anwendung kommen. Das Haus, das die Großeltern im Jahr 1906 gekauft hatten, war Ende 1943 als jüdisches Eigentum von den Nazis enteignet worden. Nach Kriegsende beschlagnahmte es dann der tschechoslowakische Staat als ehemaliges Eigentum des Deutschen Reiches.

Es gehe in diesem Fall nicht nur um die Wiedergutmachung eines Unrechts, sondern auch um die Rückgabe eines Stücks Familienidentität, erläuterte Verfassungsrichter David Uhlíř. Weil die Nationalsozialisten den Mann im Alter von vier Jahren ins KZ verschleppt und den Rest seiner Familie getötet hatten, erfuhr er nur durch Zufall bei einer Archivsuche nach Familiendokumenten von dem einstigen Hausbesitz. Der Fall muss nun neu entschieden werden.

1000 Vins du Monde: 25 tschechische Weine unter den besten 1000

Unter den 1000 besten Weinen weltweit finden sich in diesem Jahr auch 25 tschechische Tropfen. Dies geht aus der prestigeträchtigen Veröffentlichung 1000 Vins du Monde hervor. Diese gilt als Michelin-Maßstab für Weine. In der Auflistung werden unter anderem Weine aus den Kellereien Znovín aus Znojmo, Zamecké vinářství aus Bezenec oder Josef Dufka sowie Mikrosvíno aus Mikulov.

Olympia: Kanute Prskavec gewinnt erste Medaille für Tschechien

Tschechien hat die erste Medaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro gewonnen. Sie geht auf das Konto des Wildwasserkanuten Jiří Prskavec. In einer packenden Finalentscheidung belegte der 23-Jährige am Mittwoch den dritten Platz im Einer-Kajak (C1) und holte Bronze. Ohne die leichte Berührung einer Stange am Tor 13, die ihm zwei Strafsekunden einbrachte, hätte es sogar die Goldmedaille sein können. So aber kam Prskavec 46 Hundertstel hinter Olympiasieger Joseph Clarke aus Großbritannien und 29 Hundertstel hinter dem Zweitplatzierten Slowenen Peter Kauzer ins Ziel.

Fußball: Kalvoda neuer Trainer in Mladá Boleslav – Teplice scheidet im Pokal aus

Leoš Kalvoda ist seit Mittwoch der Nachfolger von Karel Jarolím als Coach des tschechischen Fußball-Erstligisten FK Mladá Boleslav. Dieser Wechsel wurde nötig, weil der 59-jährige Jarolím unlängst zum Cheftrainer der tschechischen Nationalmannschaft berufen wurde. Der nur ein Jahr jüngere Kalvoda hatte zuletzt den Zweitligisten aus Frýdek-Místek trainiert.

Am Mittwoch wurde in Tschechien zudem der Auftakt im nationalen Pokalwettbewerb vollzogen. Von den acht Erstligisten, die dabei im Einsatz waren, ist nur der FK Teplice gestrauchelt. Die Nordböhmen unterlagen in Králův Dvůr / Königshof mit 0:1.

Das Wetter am Freitag, den 12. August

Nach Auflösung von Frühnebelfeldern bleibt es am Freitag größtenteils bedeckt in Tschechien. Nur im Osten kann zeitweise die Sonne durchscheinen. Im Tagesverlauf kann es landesweit zu Schauern und ergiebigen Regenfällen kommen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 14 bis 18 Grad, im Osten des Landes sogar bei 20 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter sind lediglich 11 Grad Celsius zu erwarten.