Täglicher Nachrichtenüberblick

0:00
/
0:00

Umweltminister Tschechiens und Österreichs verhandeln in Prag

Der tschechische Umweltminister Richard Brabec (Partei Ano) hat am Donnerstag in Prag seinen österreichischen Amtskollegen Andrä Rupprechter empfangen. Beide Politiker vereinbarten Konsultationen zum geplanten Atommüllendlager in Tschechien. Einige der möglichen Orte für das Lager befinden sich in Nähe der tschechisch-österreichischen Grenze. Er habe seine Befürchtungen darüber zum Ausdruck gebracht, sagte Rupprechter laut der Presseagentur ČTK nach dem Gespräch mit Brabec. Der tschechische Umweltminister lobte, mit der österreichischen Seite sei „eine sachliche Diskussion ohne Emotionen“ möglich, obwohl beide Länder eine unterschiedliche Energiepolitik betrieben. Ein weiteres Thema bei dem Treffen war die Klimapolitik.

Premier Sobotka eröffnet China-Besuch mit Visite bei Fußballclub

Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) hat seinen Besuch in China am Donnerstag mit einer Visite beim Fußballklub Beijing Guoan eröffnet. Der Verein, der in der Chinese Super League spielt, hat eine Partnerschaft mit Slavia Prag. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister von Peking besuchte Sobotka das 60.000 Zuschauer fassende Stadion des Vereins und führte beim Training der ersten Mannschaft auch einige Ballwechsel mit den Spielern aus. Das Angebot des Oberbürgermeisters, Ehrentrainer des Klubs zu werden, lehnte der Regierungschef indes mit einem Lächeln ab.

Am ersten Tag ihres Aufenthalts in China warten auf Sobotka und die weiteren Mitglieder der tschechischen Regierungsdelegation insbesondere wirtschaftliche Verhandlungen zum Flugverkehr und zum Bankenwesen. Im Vorfeld dieser Treffen hat Sobotka noch einmal die tschechischen Ambitionen unterstrichen, ein Knotenpunkt für den Flugverkehr mit China in Mittel- und Osteuropa zu werden.

Regierungsparteien wollen über neuen Koalitionsvertrag verhandeln

Nach dem Streit über die von Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) bewilligte Reorganisation der Polizei suchen die drei Regierungsparteien nun nach einer Lösung für die künftige Zusammenarbeit. Entgegen vorheriger Drohungen macht die Partei Ano ihre Ankündigung nicht wahr, den Koalitionsvertrag wegen dieser Reform zu kündigen. Nach dem Treffen der Koalitionsspitzen am Mittwochabend sagte Finanzminister und Parteichef Andrej Babiš jedoch, dass Ano über eine neue Form des Vertrages verhandeln wolle. Die jetzige Vereinbarung sei nach der Unterschrift von Chovanec unter das Dokument zur Polizeireform nur noch „ein Fetzen Papier“, so Babiš.

Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) hat den Verhandlungen zu einem neuen Koalitionsvertrag zugestimmt und für kommenden Mittwoch ein weiteres Treffen der Koalitionsspitzen einberufen. Christdemokraten-Chef Pavel Bělobrádek begrüßte diese Entscheidung mit den Worten, man habe nun „eine Woche Zeit, damit sich die Köpfe abkühlen“.

Bildungsministerin: Lehrergehälter könnten um acht Prozent steigen

In den Verhandlungen um die Lohnsteigerungen für tschechische Lehrer im kommenden Jahr ist eine weitere Variante im Spiel. Bildungsministerin Kateřina Valachová (Sozialdemokraten) nannte auf ihrer Facebookseite eine mögliche Aufstockung der Gehälter um acht Prozent. Für das nichtpädagogische Personal an Schulen soll es hingegen nur fünf Prozent mehr geben. Bisher wurde über zwei Varianten verhandelt. Die Sozialdemokraten einschließlich Premier Bohuslav Sobotka und Ministerin Valachová haben dabei die Forderung der Gewerkschaften nach zehn Prozent mehr Lohn an Schulen unterstützt. Finanzminister Andrej Babiš (Partei Ano) bot bisher maximal fünf Prozent Zuwachs.

Tschechische Psychiatrie wird reformiert und erhält mehr Geld

Die tschechische Psychiatrie soll in den kommenden Jahren mehr Geld erhalten. Dies haben Gesundheitsminister Svatopluk Němeček (Sozialdemokraten) und die Vertreter von Krankenkassen und der Psychiatrischen Gesellschaft vereinbart. Derzeit gehen hierzulande jährlich rund zehn Milliarden Kronen (370 Millionen Euro) in die psychiatrische Behandlung. Dieser Betrag soll nun schrittweise anwachsen. Damit einhergeht eine Reform der Psychiatrie. Bis 2022 sollen 30 Zentren entstehen, die eine ambulante Behandlung ermöglichen. Bisher werden die Patienten häufig nur stationär versorgt. Den Schätzungen nach leben in Tschechien rund eine halbe Million Menschen, die psychiatrisch behandelt werden müssen.

Nach Bombendrohung: Prager Klinik evakuiert, Hauptbahnhof durchsucht

Wegen einer anonymen Bombendrohung mussten am Donnerstag in Prag rund 500 Patienten einer Klinik in Sicherheit gebracht werden. Zudem wurde der Hauptbahnhof durchsucht und der Reiseverkehr teilweise eingeschränkt. Die Sprengstoffexperten hätten jedoch keine Bombe gefunden, teilte ein Polizeisprecher mit. Nun werde nach dem Täter gesucht. Zuletzt hatte vor gut einem Monat ein 41-jähriger Mann mit der Zündung von Bomben an mehr als zehn Orten in ganz Tschechien gedroht. Damals war auch der Prager Hauptbahnhof betroffen. Der Mann wurde später gefasst und bekannte sich zu seiner Tat.

Grafikdesign-Biennale Brünn: Hauptpreis geht nach Zürich

Bei der Internationalen Biennale für Grafikdesign in Brno / Brünn geht der erste Preis an das Studio Anna Haas in Zürich. Haas gewann mit einer Arbeit für eine kleine Galerie in Neapel. Den Preis des Brünner Oberbürgermeisters erhielt Anja Kaiser aus Deutschland, den Preis der Tschechischen Zentren die Grafikdesigner Jan Brož und Michal Landa.

Die Veranstalter hatten fast 900 Bewerbungen aus über 50 Staaten erhalten. In den Wettbewerb kamen 50 Werke aus 15 Ländern. Über die Auszeichnungen entschied eine internationale Jury. Bei der letzten Biennale vor zwei Jahren war kein Hauptpreis verliehen worden.

Tschechische Forscher entdecken Stoffe gegen Zika-Virus und Frühsommer-Meningoenzephalitis

Ein Wissenschaftlerteam aus Tschechien hat eine Gruppe von Stoffen entdeckt, die gegen das Zika-Virus und die von Zecken übertragene Hirnhautentzündung (Frühsommer-Meningoenzephalitis) wirksam ist. Zu dem Team gehören Biologen der Akademie der Wissenschaften in České Budějovice / Budweis und Veterinärmediziner aus Brno / Brünn. Die Forscher hätten die hohe Wirksamkeit der Stoffe an Tieren erprobt, schreibt die Presseagentur ČTK. Die Stoffe würden die Vermehrung der Viren in der befallenen Zelle blockieren, wird einer der Wissenschaftler zitiert. Es handle sich um sogenannte Nukleosid-Analoga. Das Zika-Virus, das durch Stechmücken übertragen wird, ähnelt jenem Virus, das bei einem Zeckenbiss zur Hirnhautentzündung führen kann.

Westböhmische Universität eröffnet neues Forschungszentrum

Die Westböhmische Universität in Plzeň / Pilsen hat am Mittwoch ein neues Forschungszentrum für Elektrotechnik eröffnet. Das Zentrum Rice basiert auf der Idee der „intelligenten Fabrik“ und deckt den kompletten Forschungszyklus ab. Die Technologie des Zentrums werde auch von industriellen Partnern der Universität genutzt, sagte Forschungsdirektor Zdeněk Peroutka. Bau und Einrichtung des Zentrums kosteten 625 Millionen Kronen (22 Millionen Euro). Die Kosten wurden zu 85 Prozent aus EU-Fonds gedeckt, der Rest aus dem tschechischen Staatshaushalt.

Ehemaliger Fußball-Nationalspieler Macela gestorben

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler und Kapitän der tschechoslowakischen Olympiasieger-Mannschaft von 1980, Luděk Macela, ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Macela, der mehrere Jahre lang auch Chef der nationalen Schiedsrichterkommission war, erlag einer schweren Krankheit, informierte der Tschechische Fußballverband (FA ČR) am Donnerstag.

In seiner aktiven Karriere spielte Macela als Verteidiger bei Dukla Prag. Mit den Hauptstädtern gewann er drei Meistertitel und wurde noch zu Lebzeiten in die Ruhmeshalle des Traditionsvereins aufgenommen. Als Nationalspieler bestritt Macela acht Länderspiele und 17 Spiele für die tschechoslowakische Olympiamannschaft, mit der er 1980 in Moskau Gold gewann. Von 1982 bis 1985 spielte er für den SV Darmstadt 98 in der zweiten Fußball-Bundesliga und beendete anschließend seine Karriere.

Handball: Tschechien scheitert in WM-Qualifikation an Mazedonien

Die tschechischen Handballer haben sich nicht zur Weltmeisterschaft qualifiziert. Erneut scheiterten sie an der Nationalmannschaft von Mazedonien. Im Play-off verloren die Schützlinge des Trainerduos Jan Filip und Daniel Kuboš am Mittwoch das Rückspiel in Skopje mit 27:34. Die Niederlage war um ein Tor zu hoch, das Hinspiel am Sonntag vor eigener Kulisse hatte die tschechische Mannschaft mit 28:22 gewonnen.

Die Mazedonier bleiben damit weiter der Angstgegner der Tschechen. Bei den Europameisterschaften 2012 und 2014 haben sie den Kontrahenten zweimal in der Gruppenphase ausgeschaltet, im vergangenen Jahr behielten sie in der EM-Qualifikation die Oberhand. Und in der Qualifikation zur nächsten Europameisterschaft treffen beide Teams erneut aufeinander.

Das Wetter am Freitag, 17. Juni

Am Freitag ist es in Tschechien zunächst meist stark bewölkt mit Schauern oder Regen, besonders in West- und Nordwestböhmen. Im Tagesverlauf lassen die Niederschläge nach und die Wolken lockern auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 18 bis 23 Grad Celsius, im Osten und Südosten des Landes bis zu 26 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden maximal 12 Grad erreicht, in den Beskiden bis zu 15 Grad Celsius.