Täglicher Nachrichtenüberblick

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Visegrad-Gruppe sowie nordische und baltische Staaten weiter gegen Flüchtlingsquoten

Die ostmitteleuropäische Visegrad-Gruppe inklusive Tschechien sowie acht nordische und baltische Staaten bleiben bei ihrer Skepsis gegenüber festen Quoten zur Verteilung von Flüchtlingen. Ein Pflichtsystem könne nicht Grundlage eines gemeinsamen Programms in Europa sein, sagte der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) nach informellen Gesprächen der beiden Staatengruppen im lettischen Ostseebad Jurmala. Man müsse etwas erarbeiten, das alle Partner akzeptierten, so Zaorálek.

Am zweitägigen Treffen hatten Polen, Tschechien, Ungarn und die Slowakei teilgenommen sowie Schweden, Finnland, Norwegen, Island, Dänemark, Estland, Lettland und Litauen.

Abgeordnetenhaus billigt Kompetenzerweiterung für Rechnungshof

Der Oberste Rechnungshof (NKÚ) erhält mehr Kompetenzen. Das Abgeordnetenhaus verabschiedete am Freitag eine entsprechende Gesetzesnovelle. Demzufolge soll der Rechnungshof künftig auch das Wirtschaftsgebaren der Kreise und Gemeinden sowie der von ihnen geförderten Organisationen kontrollieren können. Die Kontrolleure sollen zudem Zugang zu jenen staatlichen Fonds, Krankenversicherungen, öffentlichen Hochschulen und Firmen erhalten, deren Mehrheitseigner der Staat, ein Kreis oder eine Kommune ist.

Die Gesetzesnovelle knüpft an eine Verfassungsänderung an, die bereits vor zwei Jahren vom Abgeordnetenhaus verabschiedet worden war. Nun muss sich noch der Senat sowohl mit der Verfassungsänderung als auch mit der Gesetzesnovelle beschäftigen.

Staatsverschuldung: Tschechien im besten Viertel der EU

Bei der Verschuldung der öffentlichen Haushalte gehörte Tschechien im vergangenen Jahr zum besten Viertel innerhalb der EU. Der Gesamtschuldenstand lag bei 41 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Das war Platz sieben unter den 28 Mitgliedsstaaten. Die Schuldenneuaufnahme entsprach 0,42 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, dies bedeutete Platz sechs. Die Daten hat das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag veröffentlicht.

Die geringsten Schulden hatte Estland mit 9,7 Prozent des BIP, die meisten hingegen Griechenland mit fast 177 Prozent. Mit Luxemburg, Deutschland und Estland wiesen drei Staaten im vergangenen Jahr sogar Nettoeinnahmen aus.

Tschechisch-israelische Regierungsgespräche im Mai in Jerusalem

Die Minister der Regierungen Tschechiens und Israels kommen im Mai zu einer gemeinsamen Kabinettssitzung zusammen. Man wolle über die Bereiche Handel, Forschung und Sicherheit reden, teilte Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) am Freitag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Es ist das vierte gemeinsame Regierungstreffen. Israel ist eines der wenigen Ländern, mit denen Tschechien Besprechungen in dieser Form abhält.

Tschechien gilt traditionell als enger europäischer Verbündeter von Israel, in jüngster Zeit bemüht sich aber das Kabinett Sobotka um eine ausgewogene Position gegenüber den Palästinensern.

Ökologischer Antipreis Ropák geht erneut an Industrieminister Mládek

Der ökologische Antipreis Ropák geht erneut an Industrie- und Handelsminister Jan Mládek. Der Sozialdemokrat erhält ihn dafür, dass er eine Ausweitung des Braunkohletagebaus in Nordböhmen durchgesetzt hat. Mládek war der Preis bereits im vergangenen Jahr verliehen worden. Die „Grüne Perle“ für die umweltfeindlichste Aussage des Jahres geht an Vladimír Dlouhý, den Präsidenten der tschechischen Handelskammer. Er hatte sich in einem Kommentar zu einer Studie über das Atomkraftwerk Dukovany für einen Ausbau des Meilers ausgesprochen.

Die ökologischen Antipreise werden vom größten tschechischen Umweltverband, „Děti země“ (Kinder der Erde) vergeben. Die Ergebnisse für 2015 wurden am Freitag in Brno / Brünn bekannt gegeben.

Dritter Reaktorblock des AKW Dukovany vom Netz

Im Atomkraftwerk Dukovany ist der dritte Block heruntergefahren worden. Hauptgrund ist, dass ein Fünftel der Brennstäbe ausgetauscht wird. Außerdem sollen weitere Schweißnähte überprüft werden, diese Kontrollen hatte das tschechische Amt für Reaktorsicherheit im vergangenen Jahr angeordnet. Der dritte Reaktorblock soll am 10. Juli wieder angefahren werden. Derzeit ist noch ein weiterer der vier Reaktorblöcke in Dukovany vom Netz genommen.

Der Atommeiler ist seit 1987 in Betrieb, ursprünglich hatte er eine Betriebsdauer von 30 Jahren. Vor kurzem hat das Amt für Reaktorsicherheit die Betriebsgenehmigung auf unbestimmte Zeit verlängert. Österreich will dagegen jedoch bei der Europäischen Kommission Beschwerde einlegen.

Akademie der Wissenschaften: über 50 Prozent der Forschungsergebnisse sind „Weltklasse“ oder „exzellent“

Mehr als die Hälfte aller Forschungsergebnisse der tschechischen Akademie der Wissenschaften gehört zur Weltspitze. Dies geht aus einer internationalen Studie hervor, deren Ergebnisse die Akademie am Donnerstag veröffentlicht hat. Demnach wurden 16,5 Prozent ihrer wissenschaftlichen Leistungen als „Weltklasse“ bewertet und fast 42 Prozent als internationale „Exzellenz“. 35 Prozent der wissenschaftlichen Outputs erhielten die „Note drei“, dies bedeutet das übliche internationale Niveau. Sechs Prozent bekamen die Note vier und 0,4 Prozent wurden mit der Note fünf als nicht befriedigend bewertet.

Der Vorsitzende der Akademie der Wissenschaften, Jiří Drahoš, zeigte sich mit den Ergebnissen des Expertenberichts sehr zufrieden. Dass sich über 16 Prozent von 400 bewerteten Teams auf dem Niveau der Weltbesten befänden, sei so wenig nicht.

Abgeordnetenhaus billigt neue Finanzierungsregeln für den Sport

Das Abgeordnetenhaus hat neue Finanzierungsregeln für den tschechischen Sport gebilligt. Damit soll die Verteilung der Gelder transparenter werden, wie Bildungsministerin Kateřina Valachová bereits vor einiger Zeit erläutert hat. Unter anderem soll ein Register aller Sportverbände und Sportler entstehen, die mit öffentlichen Geldern gefördert werden. Das Register wird allerdings nicht öffentlich zugänglich sein. Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hält ein solches Register zwar für sinnvoll. Doch sei die Vergabe von Geldern durch den Staat nicht so intransparent wie auf der Ebene der Kreise und Kommunen. Die Gesetzesnovelle zur Finanzierung des Sports muss noch im Senat behandelt werden.

Tschechischer Farbfoto-Pionier Pavel Mára geehrt

Der tschechische Farbfoto-Pionier Pavel Mára ist geehrt worden. Am Freitag wurde er zur „Persönlichkeit der tschechischen Fotografie für das Jahr 2015“ ernannt. Der Verband professioneller Fotografen zeichnete damit Mára für seine Retrospektive aus, die im vergangenen Jahr im Altstädter Rathaus in Prag zu sehen war. Zudem veröffentlichte der 64-jährige Künstler einen umfangreichen Foto-Band über sein Schaffen.

Pavel Mára ist bekannt für seine Stillleben, Porträts sowie Frauen- und Männerakte. Der gebürtige Prager stellt bereits seit mehr als 40 Jahren seine Fotografien aus. Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre wurde er zum Vorreiter künstlerischer Farbaufnahmen in der Tschechoslowakei. Eines seiner Werke war auch im tschechischen Pavillon bei der Expo in Hannover zu sehen.

Tennis: Kvitová im Halbfinale von Stuttgart

Beim Tennisturnier in Stuttgart hat Petra Kvitová das Halbfinale erreicht. Die Tschechin gewann am Freitag ihr Viertelfinalmatch gegen Garbine Muguruza aus Spanien in drei Sätzen mit 6:1, 3:6 und 6:0. In der Runde der besten Vier trifft Kvitová auf die deutsche Titelverteidigerin Angelique Kerber.

Am Freitagabend spielt mit Karolína Plíšková eine weitere Tschechin um den Einzug ins Halbfinale von Stuttgart. Die 24-Jährige hat es jedoch mit der an Nummer eins gesetzten Polin Agnieszka Radwanska zu tun.

Das Wetter am Samstag, 23. April

Am Samstag ist es in Tschechien meist stark bewölkt oder bedeckt. Im Laufe des Tages setzt in den meisten Teilen des Landes Regen ein, oder es kommt zu Schauern. Im Nordwesten des Landes ab 600 Meter Schnee. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 8 bis 12 Grad Celsius, in Südmähren bis zu 15 Grad. In Lagen um 1000 Meter werden maximal 6 Grad Celsius erreicht. Es weht ein mäßiger Wind aus Nord oder Nordwest.