Täglicher Nachrichtenüberblick

Deutscher Student soll tschechische Behörden erpresst haben

Ein Student aus Deutschland soll die tschechische Regierung mit Gift erpresst haben. Er sei in der vergangenen Woche in Schweden verhaftet worden. Darüber schreiben schwedische Medien mit Berufung auf einen Staatsanwalt. Den Medienberichten zufolge soll der Mann unter der Drohung, toxische Stoffe zu versenden, Geld von tschechischen Behörden verlangt haben. Das Blatt Expressen berichtete, die Straftat sei 2014 begangen worden. Die Ermittlungen liefen seit dem Herbst letzten Jahres. Eine Sprecherin des tschechischen Polizeipräsidiums bestätigte am Samstag, die Abteilung zur Enthüllung des organisierten Verbrechens arbeite an den Ermittlungen mit der schwedischen Seite zusammen, ohne weitere Details zu nennen. Der Mann lebt sein 2012 in Schweden und studiert in Uppsale.

Expertenteam findet keinen Konsens für Gesetz über Staatsanwaltschaft

Ein Expertenteam des Staatspräsidenten Miloš Zeman für Justizproblematik hat sich am Samstag im Schloss Lány getroffen. Hauptthemen der Gespräche waren die aktuelle Lage im Justizministerium und das Gesetz über die Staatsanwaltschaft. Der Justizminister Robert Pelikán (Ano-Partei) und seine Vorgängerinnen im Amt Helena Válková und Marie Benešová haben beim Treffen keinen Konsens für das Gesetz finden können. Die Regierung hat vor einer Woche den Gesetzesentwurf unterstützt, demzufolge die Oberste Staatsanwaltschaft eine beschränkte Aufsicht über einer neuen Antikorruptionsabteilung ausüben soll. Die konservative Opposition sieht im Entwurf Korruptionspotenzial und kritisiert den Minister, das Gesetz mit der Opposition nicht besprochen zu haben.

Gazdík wird als STAN-Chef bestätigt

Petr Gazdík wurde am Samstag als Parteichef der Bewegung Starostové a nezávislí (Vereinigung von Freien und Bürgermeistern - STAN) bestätigt. Er löste Martin Půta in der Funktion ab. Der Kreishauptmann in Liberec / Reichenberg Půta ist im Dezember letzten Jahres wegen eines Korruptionsverdacht zurückgetreten, er übte seine Funktion aber seit einem Jahr nicht mehr aus. Er wurde im Herbst letzten Jahres beschuldigt, im Zusammenhang mit der Renovierung einer Kirche in Liberec / Reichenberg Schmiergeld kassiert zu haben. Die Ermittlungen der Polizei laufen noch. Gazdík erhielt in der jüngsten Wahl am Samstag 92 Prozent der Stimmen. Er stand bereits von 2009 bis 2014 an der Spitze der Bewegung und kam mit der Gruppierung zweimal ins Abgeordnetenhaus. Seit einem Jahr war er geschäftsführender STAN-Leiter.

STAN ist ein parteiähnlicher, liberal-konservativer Zusammenschluss freier parteiloser Abgeordneter. Im Fokus der Tätigkeit liegt die Kommunalpolitik. Vertreter der Vereinigung sitzen auch im Abgeordnetenhaus, im Senat und im Europa-Parlament.

Mobbing: zwei Schüler von der Schule gewiesen

Zwei der drei Schüler einer Fachschule in Prag, die ihre Lehrerin gemobbt haben, wurden von der Schule gewiesen. Für den dritten gilt weiterhin eine Bewährungsstrafe. Darüber berichtet die Tageszeitung Právo am Samstag. Die Lehrerin wurde mehrere Monate lang von dem Trio schikaniert. Anfang Februar brach sie zusammen und starb. Wegen des Falls wurde bereits der Schulleiter abberufen. Die Schule lehnt allerdings einen Zusammenhang zwischen dem Mobbing und dem Tod der Frau ab.

Filmfestival Finále Plzeň wird eröffnet

Mit dem Film „Ani ve snu!“ von Regisseur Petr Oukropec, der Tschechien bei der diesjährigen Berlinale repräsentierte, wurde am Freitag in Plzeň / Pilsen das Filmfestival Finále Plzeň eröffnet. Die Schau tschechischer und slowakischer abendfüllender Filme, Filmdokumentationen und Fernseh- und Internetprojekte wird in diesem Jahr zum 29. Mal ausgetragen. Das Festival wurde nach vielen Jahren von einem neuen Organisationsteam übernommen und ändert sein Konzept. Das Programm sei übersichtlicher, und man wolle das Prestige des Festivals im In- und Ausland erhöhen, führte die neue Festivalleiterin Eva Veruňková Košařová gegenüber der Presseagentur ČTK an. Das Festival wird bis zum 21. April 120 Streifen zeigen.

Sprudelquelle in Karlsbad zieht um – Kolonnade wird renoviert

Nach einem Viertaljahr entspringt die Sprudelquelle in Karlovy Vary / Karlsbad wieder. Die Stadt hat am Freitag den Brunnen getestet, der für ein Jahr das Becken in der Halle der Sprudel-Kolonnade ersetzen soll. Mit einem endgültigen Betrieb wird ab dem Beginn der Kursaison im Mai gerechnet. „Es handelt sich um ein historisches Ereignis. Nach 40 Jahren entspricht die Quelle an einem anderen Ort als in dem Originalgebäude“, stellte Vizeoberbürgermeister Čestmír Bruštík fest. Das Gebäude des Architekten Jaroslav Votruba aus dem Jahr 1975 muss umfangreich renoviert werden. Die Stadt bezahlt dafür über 10 Millionen Kronen.

Fed-Cup-Halbfinale gegen Schweiz steht nach erstem Tag 1:1

Nach dem ersten Tag im Fedcup-Halbfinale in Luzern steht es zwischen Tschechien und der Schweiz 1:1 unentschieden. Im ersten Spiel am Samstag besiegte die Tschechin Barbora Strýcova (WTA 33) die Schweizer Teamleaderin Timea Bacsinszky (WTA 18) überraschend und deutlich mit 6:0 und 6:2. Danach unterlag aber Karolína Plíškova ebenso überraschend der Schweizer Einzel-Debütantin Viktorija Golubic (WTA 129) mit 6:3, 4:6 und 4:6. Golubic sorgte damit für den Ausgleich im Fed-Cup-Halbfinal. Am Sonntag trifft zunächst Karolína Plíšková auf Timea Bacsinszky. Im Anschluss misst sich Barbora Strýcový mit Viktorija Golubic. Falls die Einzelspiele nicht entscheiden, wird das Doppelspiel das ins Finale einziehende Team bestimmen. Für die Schweiz tritt die Nummer Eins der Doppel-Weltrangliste Martina Hingis darin an.