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Premier Sobotka beendet in San Francisco seine fünftägige USA-Reise

Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) beendet am Montag seinen fünftägigen Besuch in den Vereinigten Staaten. In Los Angeles traf Sobotka mit Vertretern von fünf namhaften amerikanischen Fernsehgesellschaften zusammen. Er versuchte sie von der Attraktivität der Tschechischen Republik für die Filmemacher zu überzeugen. In seiner Rede erinnerte der Premier an die tschechische Filmtradition. Tschechien sei bereit Dienstleistungen von einer hohen Qualität, eine gute Filminfrastruktur und Baudenkmäler aus verschiedenen Zeitepochen nahe herrlicher Natur zu bieten, bemerkte Sobotka. Er hob zudem die Stabilität und Sicherheit in der Tschechischen Republik hervor. Der Premier machte auch auf das große Interesse amerikanischer Filmstudios in den 1990er Jahren, in Tschechien Filme zu drehen. Am Nachmittag fliegt Sobotka nach San Francisco, wo er mit dem kalifornischen Gouverneur Jerry Brown verhandeln wird.

In Washington nahm Sobotka am Freitag am Atom-Gipfel teil. Dabei bot der tschechische Premier anderen Ländern die Hilfe tschechischer Experten bei der Rückführung von atomaren Brennstäben in das jeweilige Ursprungsland an. Am Samstag traf Sobotka im mittleren Westen der USA, in der Stadt St. Paul, mit tschechischen Landsleuten zusammen. Im dortigen US-Bundesstaat Minnesota leben rund 85.000 Menschen mit tschechischen Wurzeln. Im Beisein des Premiers wurde am Samstag in St. Paul ein Memorandum über die ärztliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit zweier renommierter medizinischer Einrichtungen unterzeichnet. Es sind die amerikanische Mayo Clinic mit Sitz in Rochester und das Internationale Zentrum für klinische Forschung bei der Uniklinik St. Anna im mährischen Brno / Brünn. Dem neuen Vertrag zufolge wollen beide Institutionen ihre Zusammenarbeit bis mindestens zum Jahr 2020 fortsetzen.

Tschechien möchte die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Israel vertiefen

Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokaten) ist in Jerusalem vom israelischen Präsidenten Reuven Rivlin empfangen worden. Er bekräftigte bei dem Treffen das Interesse der Tschechischen Republik an einer tieferen wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Israel. Die Schwerpunkte dieser Zusammenarbeit sollen eine Kooperation im israelischen Energie- und Bausektor, gemeinsame Infrastrukturprojekte sowie der Ausbau von Eisenbahnverbindungen sein. Darüber hinaus fügte Zaorálek an, dass er mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu auch über die Zusammenarbeit im Bereich des Gesundheitswesens verhandeln werde. Er hob dabei eine Möglichkeit der israelischen Unterstützung bei der Ausbildung tschechischer Ärzte hervor, aber auch eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich des Anbaus von Hanf zu medizinischen Zwecken. Rivlin würdigte die sehr guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Thema des Gesprächs war zudem die Situation in Syrien. Zaorálek traf auch den israelischen Premier Benjamin Netanjahu.

Ein weiterer zentraler Punkt des Besuchs Zaoráleks ist die Vorbereitung der tschechisch-israelischen Regierungskonsultationen, die am 19. Mai in Prag stattfinden sollen.

Außenminister Zaorálek zu Besuch in Israel und im Westjordanland

Der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek traf am Montag in Jerusalem zu Gesprächen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu und dem israelischen Präsidenten Reuven Rivlin zusammen. Schon am Vormittag nahm Zaorálek zusammen mit der israelischen Sozialministerin Gila Gamliel an der Eröffnung des tschechisch-israelischen Forums teil. Schwerpunkte des Forums sind die Innovationen zur Unterstützung des Wachstums, die Zukunft der Beziehungen zwischen Israel und Europa und die Lage im Nahen Osten. Zaorálek hat Israel zum letzten Mal im Juni vergangen Jahres besucht.

Nach den Treffen mit Israels Spitzenpolitikern reist der tschechische Chefdiplomat nach Ramallah weiter. In der Stadt im Westjordanland trifft sich Zaorálek mit seinem palästinensischen Amtskollegen Riyad al-Maliki.

Von Tschechien ausgeflogene Iraker beantragen Asyl in Deutschland

Eine Gruppe von 25 christlichen Irakern, die Tschechien eigens aus dem Irak ausgeflogen hatte, bleibt in Deutschland. Die Iraker hätten in Deutschland Asyl beantragt, teilte die Sprecherin der tschechischen Fremdenpolizei, Kateřina Rendlová, am Montag mit. Ursprünglich beantragte jedoch die deutsche Seite die Wiederaufnahme der Iraker in Tschechien. Den Antrag zog sie später zurück. Tschechien hatte die Gruppe von Christen aus dem Nordirak im Rahmen eines humanitären Projektes ausgeflogen und ihnen Schutz angeboten. Die Flüchtlinge bestellten jedoch einen Reisebus und setzten sich in Sachsen ab. Jan Talafant von der Stiftung „Generace 21“ sagte gegenüber der Tageszeitung „Lidové noviny“, in den ersten Wochen habe nichts darauf hingedeutet, dass die Iraker von Tschechien weg wollten. Sie hätten in einem Ort nahe Jihlava / Iglau fleißig Tschechisch gelernt. Die Stiftung „Generace 21“ organisiert die Übersiedlung der Christen aus dem Irak nach Tschechien. Bisher sind im Rahmen des Projektes 89 irakische Flüchtlinge nach Tschechien gekommen. Nachdem eine Gruppe von 25 Irakern nach einigen Wochen Tschechien verlassen hatte, hat der tschechische Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) die Übersiedlung gestoppt. Über die Zukunft des Projektes wird das Regierungskabinett am Donnerstag beraten.

Innenminister Chovanec fordert von deutschen Kollegen Erklärung wegen irakischer Flüchtlinge

Der tschechische Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) fordert von den deutschen Kollegen eine Erklärung, warum die 25 aus Tschechien angekommenen irakischen Flüchtlinge nicht zurück nach Tschechien geschickt wurden. In Tschechien hatten die Iraker ursprünglich Asyl beantragt. Chovanec hält die Entscheidung der deutschen Seite für einen Präzedenzfall. Er sei neugierig, ob der Fall nicht von anderen Flüchtlingen künftig missbraucht werde, so der Sozialdemokrat. Die geforderte Wiederaufnahme der Iraker in Tschechien begründete der Innenminister auch damit, dass sie im Rahmen der obligatorischen Quoten nach Tschechien gekommen sind.

Syrische Kurdenmiliz YPG eröffnet Kontaktbüro in Prag

Die syrische Kurdenmiliz YPG, die in Syrien gegen die IS-Milizen kämpft, hat am Sonntag ein Kontaktbüro in Prag eröffnet. Dies gab die Kurdenmiliz in einem Pressebericht bekannt. Ihre Vertretung haben in Prag auch die kurdischen Kämpferinnen von der Kurdenmiliz YPJ. Für Tschechien habe sich die Kurdenmiliz nicht per Zufall entschieden, sagte Büroleiter Scheruan Hasan. „In der tschechischen Geschichte sehen wir Parallelen zu unserem Kampf für Demokratie, Menschenrechte und Freiheit, “ so Hasan. Die YPG-Truppen stellen in Nordsyrien für den Westen einen Partner im Kampf gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat dar. Die Türkei sieht die Kurdenmiliz jedoch als Bedrohung an. Tschechien stellte klar, dass es die YPG nicht als Subjekt im Sinne des Völkerrechtes anerkenne.

Bei internationaler Drogen-Razzia wurde ein Verdächtiger in Tschechien festgenommen

Eine große Razzia gegen einen Drogenring haben die Polizisten am Montag in einigen europäischen Ländern, vor allem in Belgien und in den Niederlanden, durchgeführt. In den Niederlanden wurden mehr als 50 Personen festgenommen. Rund 100 Häuser, Betriebe und Lagerhallen seien durchsucht worden, teilte die Polizei in Eindhoven mit. Unter den Festgenommenen seien auch die drei Hauptverdächtigen. Einen von ihnen griff die Polizei in Tschechien auf. Darüber berichtete der Nachrichtenportal Flandreinof.be.

Studentenkammer unterstützt Prager Filmakademie im Fall der Tibet-Flagge

Die Studentenkammer des Hochschulrats, der Studenten aller Hochschulen in Tschechien vertritt, unterstützte den akademischen Senat der Prager Filmakademie (FAMU) in seinen Bemühungen, den Zwischenfall mit der Tibet-Flagge zu erklären. Die Studentenkammer unterstützte zudem den Beschluss der Filmakademie, in dem sie das Ereignis als eine präzedenzlose Verletzung des Rechtes auf die Meinungsfreiheit bezeichnete. Die Filmakademie schloss sich während des Prager Besuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in den Tagen vom 28. bis 30. März der Initiative an, die Tibet-Flagge auszuhängen. Die Flagge galt als ein Symbol der Unterstützung für alle Personen und Gruppierungen, deren Menschenrechte das chinesische Regime verletzt. Das Gebäude der Filmakademie betraten zwei Männer, die sich um die Tibet-Flagge interessierten und sich als Kriminalpolizisten vorstellten. Die tschechische Polizei hat diesen Zwischenfall den Informationen des Tschechischen Fernsehens zufolge geleugnet. Die Studentenkammer zeigte sich über das Ereignis beunruhigt und forderte genauso wie die Filmakademie die zuständigen Behörden auf, den Fall zu untersuchen und zu erklären.

Choreograph und Begründer des Prager Kammerballetts Pavel Šmok gestorben

Im Alter von 88 Jahren ist am Montag der tschechische Choreograph Pavel Šmok gestorben. Dies teilte Johana Mücková vom Prager Kammerballett mit, das Šmok 20 Jahre lang geleitet hat.

Pavel Šmok war nach dem Tanzstudium am Prager Konservatorium Solotänzer in der Prager Armeeoper und in Plzeň / Pilsen, er leitete das Ballettensemble in Ústí nad Labem / Aussig und in Ostrava / Ostrau. 1964 war er Mitbegründer des Ensembles „Balet Praha“, das zu einem „Labor des experimentellen Tanzes“ werden sollte. In den Jahren 1970-1973 war Šmok Ballettdirektor an den Basler Theatern. Während seines Engagements im Prager Theater Rokoko formierte er eine Tanzgruppe, die später unter dem Namen Pražský komorní balet (Prager Kammerballett) auftrat. Er war einer der ersten Choreographen, die den modernen Tanzstil prägten. Das Prager Kammerballett ist zum im Ausland bekanntesten tschechischen Tanzensemble geworden. Šmok arbeitete als Choreograph mit rund 30 tschechischen und 25 ausländischen Theatern zusammen. Er war als Professor für Choreographie an der Prager Akademie der musischen Künste tätig.

Feuerwehreinsatz bei Großbrand in schwer zugänglichem Gelände

20 Feuerwehreinheiten rückten am Sonntag gegen einen Waldbrand bei Javorník in den Weißen Karpaten aus. Das Feuer erfasste eine Fläche von zirka 250 km² in einem schwer zugänglichen Terrain, starker Wind machte zudem den Einsatz von Löschhubschraubern unmöglich. Gegen 16.20 Uhr gelang es der Feuerwehr, den Brand zu lokalisieren und ihn zwei Stunden später unter Kontrolle zu bringen. Insgesamt entstand ein Schaden von rund einer Million tschechischen Kronen (ca. 37.000 Euro).

Tennis: Tschechin Šafářová gewinnt mit Mattek-Sands Doppel in Miami

Die tschechische Tennisspielern Lucie Šafářová hat ihren ersten Turniersieg in diesem Jahr verbucht. Gemeinsam mit der US-Amerikanerin Bethanie Mattek-Sands gewann die 29-Jährige das Damen-Doppel beim WTA-Turnier in Miami. Im Finale bezwangen beide am Sonntag Timea Babos aus Ungarn und Jaroslawa Schwedowa aus Kasachstan in zwei Sätzen mit 6:3 und 6:4. Für die Tschechin war es der neunte Doppel-Titel auf der WTA-Tour, ihre amerikanische Partnerin hat sogar schon 19 Siege auf ihrem Konto.

Eishockey: Tschechiens Frauen belegen bei WM Rang sechs

Tschechische Eishockeyspielerinnen unterlagen bei der WM in Kamloops in Kanada im Spiel um den 5. Platz dem Team Schwedens mit 2:4. Dabei führten sie noch in der 51. Minute mit 2:0 über Schweden. Trotzdem stellt der 6. Platz bei der WM einen historischen Erfolg dar. Sie sei traurig über die Niederlage, aber in ein paar Tagen werde sie sich mit ihren Mitspielerinnen dessen bewusst, dass der sechste Platz schön sei, so die Kapitänin des Teams, Alena Polenská. Es sei ein großer Fortschritt im Vergleich mit den vergangenen Jahren, so die Eishockeyspielerin.

Das Wetter am Dienstag, 5. April

Am Dienstag ist es in Tschechien heiter mit Frühnebel, am Abend in Nordwestböhmen mit Regenschauern und Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 21 bis 25 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden 17 Grad Celsius erreicht.